Einwintern eines Außenbordmotors
Norbert Mielke, 20. 11. 2015Mit dem Einwintern der Boote werden kleinere mobile Außenbordmotoren wie ein Honda 2,5 BF mit Viertaktantrieb oder vergleichbare Modelle für mehrere Monate unbenutzt weggestellt. Dabei sind die heutigen Treibstoffe mit beigemengtem Biosprit eine besondere Herausforderung. Sie können in der folgenden Wassersportsaison Probleme verursachen; man bekommt den Motor nicht zum Laufen. Nach drei Jahren Besitz eines Honda 2,5 BF hat sich gezeigt, dass eine gut gemeinte Trockenlegung des Tanks und Vergasers und eine Überwinterung in der warmen Garage für den Motor gar nicht gut ist.
Der einfachste Weg: Im Winter bleibt der Außenborder am Boot
Man kann den Vergaser nämlich gar nicht wirklich restlos entleeren. Selbst ein Leerfahren hinterlässt immer eine Kleinstmenge Benzin im Vergaser und in den Düsen. Da mittlerweile aber reichlich Biosprit (bis 5% sind zulässig, bei E10 gar 10%) im Benzin ist, verdunsten in beheizten Räumen die leichten und flüchtigen Bestandteile des Benzins restlos und dann hängt der fette ölige Bio-Diesel-Beimischungs-Anteil in den Düsen fest und verstopft diese.
Kleiner Außenbordmotor. Honda. 5 PS
Nachdem ich nun nach der ersten Überwinterung genau diesen Fahler gemacht hatte und für teuer Geld im Frühjahr den Vergaser und die Düsen hatte reinigen lassen müssen, ist meine jetzige Strategie folgende:
1. Benzin zuvor stabilisieren für die Einmottung. Für die Stabilisierung gibt es von LIQUI MOLI eine Mixtur namens Benzinstabilisator. Das kommt am Ende der Saison in den vollen Tank, wird gut durchgeschüttelt und dann mit 2 Minuten Leerlauf und ein paar Gasschüben (geht notfalls auch im Trockenen) in den Vergaser geholt. Keine Angst, im Frühjahr verbrennt es einfach mit.
2. Jetzt den Motor so „nass“ wie möglich abstellen, d.h. der Motor wird eben nicht leergefahren sondern nur einfach aus geschaltet und dann abgestellt. Der Vergaser ist somit noch voll mit Benzin. Am Ende nach Motorstopp erst den Benzinhahn zu.
Honda BF 2.5 Außenborder in Folie
3. Für das Winterlager dann so verdunstungsarm wie möglich unterbringen, keinesfalls in trockenen, gut beheizten Räumen! Der Außenborder kommt im Winter einfach nach draußen auf die Terrasse, in die Garage oder in den kühlen Keller. Damit sich jede mögliche Benzin-Verdunstung in engen Grenzen hält, kommt eine gut abgedichtete Plastikhaube aus Folie darüber. Wer Angst vor Korrosion unter der Folie hat, mag das Metall leicht mit einem Rostschutzöl einreiben, das durch seine Kriechfähigkeit Feuchtigkeit vom Metall trennt, um die Oberfläche vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Seit zwei Jahren gibt es nicht mehr die geringsten Probleme nach dem Winter. Zwei Züge am Starter und er brummt wie eine Hummel.