Algenol. Bewuchs / Fouling vom Boot entfernen
2012 / 2018 © Thomas GadeBewuchs an Booten. Algen, Muscheln und Seepocken
Liegen Boote länger im Wasser, wird ihr Unterwasserbereich von Algen, Muscheln und Seepocken bewachsen. Um dies zu reduzieren, erhalten Boote im Unterwasserbereich einen Anstrich aus sogenanntem Antifouling. Der Bewuchs durch Organismen wird Fouling genannt. Das Antifouling enthält Substanzen, die den Rumpf vor einem Bewuchs schützen. Das geht aber nicht vollständig und Umweltschutzauflagen verbieten den Einsatz von stark biozidhaltigen (giftigen) Anstrichen, die wirksamer wären.Bewuchs an einem Boot vom Tegeler See in Berlin
Sportboote, die während des Sommers im Wasser liegen, stehen im Winter meistens an Land. Beim Slippen oder Kranen zum Herausholen der Boote, sieht man den Bewuchs durch Wasserorganismen, sogenanntes Fouling, an ihrer Unterseite. Wie beseitigt man den Bewuchs am Boot am Ende der Wassersportsaison? Hat man gleich die Gelegenheit, das noch feuchte Fouling aus Algen und Muscheln mit einem Hochdruck-Wasserstrahl zu entfernen, löst er sich in der Regel leicht absprühen und nur an wenigen Stellen ist eine manuelle Nacharbeit mit der Bürste angesagt.
Kärchern eines Bootes zum Abwaschen des Bewuchses, damit das sogenannte Fouling nicht festtrocknet.
Bewuchs durch Algen und andere Organismen trocknet am Boot fest
Wird der Bewuch nicht gleich nach dem Herausholen des Bootes mit scharfem Wasserstrahl vom Unterwasserbereich entfernt, trocknet er allmählich fest. Am Ende des Winters, kurz vor der neuen Wassersportsaison, lässt sich der Belag deshalb nicht mehr so leicht entfernen. Ein Hochdruckreiniger ist dann auch nicht mehr so effektiv und ev. gibt es mit anderen Bootskollegen Stress, die daneben gerade ihr Boot streichen oder eine frisch gewaschene Persenning für den Sommer aufziehen.Manchmal haftet der ausgetrocknete Bewuchs so fest, dass er nur mühsam mit dem Schwamm eingeweicht und abgerubbelt werden kann. Verzeifelt greift dann mancher Bootseigner zur Schleifmaschine. Aber das ist völlig unnötig, weil es wirksame Mittel gibt, den Bewuchs leicht zu entfernen.
Algenol - Leichtes Abwaschen von festgetrocknetem Bewuchs
Die Lösung heißt Algenol. Das Mittel ist sehr effektiv und leicht anzuwenden. Macht man es richtig, wird der Bewuchs mit einem breiten Pinsel einfach abgewischt.Produktinformationen
Hersteller | Algenol |
Bezeichnung | Algenol |
Typ | Pulver zum Auflösen |
Algenol 300 g | 23,50 € |
Algenol 900 g | 58,50 € |
Erfahrungsbericht / Review
Das Boot aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) wurde zur Einwinterung an Land geholt. Die Unterseite wurde gleich darauf mit einem Hochdruckreiniger abgesprüht, um die Muscheln und anderen Bewuchs zu entfernen. Doch gelang dies beim Algenbewuchs nicht vollständig, weil jeder Bootseigner den Hochdruckreiniger an dem Tag nur einige Minuten benutzen konnte, bis er an den nächsten weiterzureichen war.Im Frühjahr sollte ein neuer Antifoulinganstrich aufgetragen werden, doch befand sich auf dem Unterwasserbereich des Rumpfes ein dünner bräunlicher Belag aus eingetrocknetem Algenbewuchs, der hartnäckig am Rumpf haftete. Reinigungsversuche mit einem Schamm und Spüli erwiesen sich als ineffektiv und waren aufgegeben worden. Der Bewuchs musste dennoch entfernt werden. Aber wie? Im boote-forum.de wurden Lösungen erfragt. Die zahlreichen Antworten verwirrten mehr, als zu helfen. Es gab unterschiedliche Methoden und jeder alte Hase hatte seine individuelle Methode. Was der eine empfahl, wurde vom anderen als bootsschädigend bewertet.
Belag aus ausgetrocknetem Bewuchs am Rumpf
Abschrubben oder schleifen?
Mehrmals wurde Algenol genannt, ein Pulver, das in Wasser aufzulösen war und hochwirksam sein sollte. Wir bestellten es. Der Liegeplatzbetreiber gab die Erlaubnis, es auf dem Hafengelände zu verwenden. Solange wir das alte Antifouling nicht abschleiften, war keine besondere Maßnahme zum Schutz des Bodens zu ergreifen, hieß es.
Als das Paket mit dem Algenol geliefert wurde und die kleine Plastikflasche zum Vorschein kam, ergaben sich Bedenken, ob man damit für das ca. 6,2 m lange Boot auskommen würde, nicht ohne Gedanken an die 23,50 € zuzüglich Versand für ein Produkt, dessen Wirksamkeit zu dem Zeitpunkt noch gar nicht eingeschätzt werden konnte.
Nach Anleitung wurde etwas Pulver in ca. 2,5 Liter warmes Wasser bis zur Auflösung eingerührt und einige Minuten stehen gelassen. Danach war die Lösung einsatzbereit. Zum Auftragen auf das Boot nahmen wir eine neu erworbene Sprühflasche mit Handpumpe (ca. 20 €). Das nicht gerade billige Exemplar gab bereits nach einer Minute den Geist auf. Der Druckhebel zum Auslösen des Flüssigkeitsstrahls brach ab. Was nun? Die geringe Menge teurer Flüssigkeit konnte man nicht einfach mit einem Schälchen gegen den Rumpf spritzen. Niemals hätten wir so die gesamte Fläche vollständig benetzen können. Zudem zeigten sich noch keine Veränderungen an den bereits angesprühten Stellen.
Algenol, das Wundermittel.
Hinweis: Algenol ist am besten in warmen Wasser aufzulösen, das am Ende des Winters im Hafen meistens nicht zur Verfügung steht. Nehmen Sie heißes Wasser von zuhause mit!
Algenbewuchs mit in Algenol getränktem dicken Pinsel abwischen
Wir steckten zwei dicke Pinsel auf Stöcke und tunkten sie in Eimerchen mit dem aufgelösten Algenol und wischten über den Algenbelag. Kurz darauf waren wir froh, dass die Sprühflasche kaputtgegangen war, denn die Pinselmethode erwies sich als ideal.Eimer und Pinsel
Mit den Pinseln an den Stöcken war es leicht, alle Stellen zu erreichen. Einige Male mit gut getränktem Pinsel sanft über den Belag zu wischen, reichte aus, um ihn vollständig zu beseitigen. Das Boot wurde einfach sauber gewischt. Nach einer knappen Stunde war der Unterwasserteil des Bootes blitzblank. Die Flüssigkeit erwies sich als sehr ergiebig, was auch unserer Methode zu verdanken war, die keinen Sprühnebel erzeugte, und somit kein Verlust durch Verwehungen oder Streuung entstand. Die Leichtigkeit, mit der man den Belag lösen konnte, übertraf unsere Erwartungen. Mit Spüli, Wasser und Geschirrschwämmen hätte das sehr lange gedauert und wäre niemals so gründlich gelungen.
Reinigung mit dickem Pinsel am Stock
Das Boot wurde mit Algenol benetzt und gleichzeitig gewischt, wozu die festeren großen Pinsel oder Quaste geradezu ideal waren. Alle mitgebrachten Bürsten und Schwämme konnten beiseite gepackt werden; sie waren überflüssig. Für das rund 6,2 m lange Boot, einen Verdränger, haben wir ca. 1/3 des Pulvers verbraucht. Angesichts der enormen Arbeitserleichterung und des guten Ergebnisses, erwies sich das Algenol als die richtige Wahl. Nach der Behandlung wurde das Boot mit Wasser abgespritzt. Nach dem Trocknen konnte der Anstrich mit Antifouling erfolgen.
Was braucht man?
Algenol
Eimer zum Ansetzen der Flüssigkeit
Warmes Wasser
Stab zum Rühren
Dicke Pinsel und Stöcke zum Verlängern der Griffe
Einmalhandschuhe
Brillen als Spritzschutz
Neue Scheuerlappen