Schleuse Spandau
Nichts geht mehr. Beruf vor Freizeit an der Spandauer Schleuse
Ludger Wimberg © 2011Vorsichtig nähere ich mich aus nördlicher Richtung dem Wartebereich der Spandauer Schleuse. Vor mir ein überlanger Schleppverband mit Schrott: “OdraTrans” Der Weg ist noch weit, doch die Oder-Spreeverbindung steht wieder nach der zweiwöchigen Reparaturzwangspause an der Wernsdorfer Schleuse. Ok, einen Schleusengang kann ich warten. Doch dann fallen mir drei Sportboote auf, die im großzügigen Wartebereich nordseitig der Schleuse herumdümpeln. Beim Erreichen der Wartestelle für Sportboote wird der Ernst der Lage deutlich. In drei parallelen Reihen haben wartende Sportboote festgemacht. Das sieht nicht gut aus. Ich fahre näher heran. 17 Sportboote zähle ich. Sie warten auf Durchlass. Es ist 10:30 morgens. Was ist denn hier los?
Berufschifffahrt vor der Schleuse. Sportboot müssen warten.
Dann sehe ich an den Dalben des Wartebereichs der Berufsschifffahrt zwei weitere polnische Verbände. Auch sie sind mit drei Schüben unterwegs, da bleibt nicht viel Platz für Sportboote beim Schleusengang.
Wartende Sportboote in drei Reihen
Beruf vor Freizeit, lautet die Regel. Das hier sieht aus wie eine Wartezeit von zwei Stunden. Ich wende, fahre zurück und unterrichte die hinteren vor sich hin dümpelnden Kapitäne. Dankbar nehmen sie meine Information an. Sie sind Charterbootfahrer aus der Müritz und mit den hiesige Gewässern nicht vertraut. Ich empfehle ihnen eine Kursänderung. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg. Wir befahren den Spandauer Schifffahrtskanal Richtung Berlin City.
Wartende Sportboote dümpeln auf der Havel vor dem eigentlichen Schleusenbereich.
Vor uns liegt nur die Pötzenseeschleuse und da ist kaum noch Berufsschifffahrt. Wahrscheinlich, weil gerade die Durchfahrt zum Westhafen gesperrt ist. Die Seestraßen Brücke wird nämlich saniert. So ist der Weg über den Hohenzollernkanal im Moment der schnellere Verbindung in die Stadt. Hinzu kommt noch, dass hinter der Schleuse Charlottenburg eine Baustelle den Zuweg über die Spree versperrt. Es wäre schön, wenn solche Informationen irgendwo aktuell zu bekommen wären.
Infos über die Schleuse:
http://www.wsv.de/wsa-b/wasserstrassen/schleusen/schlspandau/index.html
Leserkommentare:
14. 6. 2011 H. Peters: In der Tat wäre es gut, vorab über die Wartezeiten Infos zu bekommen. Die Webcams und Internetanbindungen werden es in naher Zukunft richten. Es ist schon blöde, wenn man unerwartet lange irgendwo liegen muss und die Zeit dafür nicht eingeplant hat.
16. 6. 2011 Matthes: Joo, das möchte bitte nicht passieren, auch wenn der Sportschiffer Zeit haben sollte. Schleusen können schon ganz schön nerven. Webcams zum Abchecken finde ich gut.
1. 8. 2011 Jonas: Tja, so kann es vor Schleusen gehen. Doch ist es verständlich, wenn die Berufsschiffer Vorrang haben. Ein Frühwarnsystem wäre nicht schlecht.
17. 10. 2011 Tom: Was bringt mir eine Webcam, wo ich einen vollen oder leeren Wartebereich erkennen kann ? Damit lässt sich nicht vorher sehen und keine Wartezeit kalkulieren, da jederzeit innerhalb von Minuten alles völlig anders aussehen kann. Obere Lehnitzschleuse z.Bsp. kann Stunden dauern, obwohl man vielleicht nur 5 Sportboote und ein Berufsschiffer sieht. Der Rest sind dann vielleicht noch 10 Schubverbände, die im Kanal von Norden kommend in keiner Cam zu finden wären.
Wir haben die Schleuse gefilmt: