Oxly Boote

An Bord bei der Wasserschutzpolizei und Feuerwehr

Thomas Gade August 2012

Wir fuhren mit unserem Motorboot auf dem Fluss Havel zur Spandauer Schleuse zu. Kurz davor, unweit des Altstadthafens, sahen wir ein Boot der Wasserschutzpolizei und das Löschboot III der Berliner Feuerwehr mit vielen Fahrgästen an Bord. Was war los? Die Feuerwache Spandau Nord, deren Gebäude in der Trifstraße 8 dicht an der Havel steht, hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Am Ufer waren diverse Stände aufgebaut. Vom Boot aus sahen wir ein kleines Karussell und verschiedene Einsatzfahrzeuge. Unter offenen Pavillons wurden Speisen und Getränke angeboten. Das Publikum konnte sich über die Feuerwehr informieren und die Räume und Fahrzeuge besichtigen. Am Ufer warteten Leute auf die Rückkehr des Löschbootes und der Wasserschutzpolizei. Die kurze kostenlose Fahrt auf der Havel zwischen der Insel Eiswerder und der Spandauer Zitadelle schien auf reges Interesse zu stoßen.


Boot der Wasserschutzpolizei auf der Havel bei Spandau

Kein Wunder, denn die Fahrt auf solchen Booten ist üblicherweise den Einsatzkräften vorbehalten. Heute waren die Besatzungen Gastgeber für ein Ausflugspublikum, das die günstige Gelegenheit gerne wahrnahm. Beim Beobachten dieser Schiffe fragten wir uns, ob für alle mitfahrenden Gäste genügend Rettungsmittel an Bord waren. Vor kurzem hatten wir den 'Amtmannschiffer' in Linum besucht, der Besucher des Ortes auf dem knapp 10 m breiten Amtmannkanal durch die Landschaft schipperte. Seiten der Behörden wurde ihm vorgeschrieben, für jeden Passagier eine Rettungsweste an Bord zu haben. Wir hatten mit eigenen Augen gesehen, dass der Schiffsführer des Kahns in Linum unter jeder Bank mehrere orangerot leuchtende Rettungswesten bereithielt. Der Sinn dieser Vorschrift auf dem schmalen Gewässer lag lediglich in ihrer Durchsetzung, aber praktisch war sie wertlos.


Mit der Feuerwehr auf der Havel unterwegs

Hier schien man das nicht so eng zu sehen, obwohl die Havel wesentlich breiter und tiefer war und von Fahrgastschiffen und Schubverbänden befahren wurde. Die Fahrgäste gingen zwanglos an Bord und genossen die Fahrt. Die Möglichkeit einer Havarie schien nicht gegeben zu sein. Zweifellos hätte die Besatzung jedes Mann über Bord Manöver bestens auf die Reihe gekriegt und die Wahrscheinlichkeit eines Untergangs oder Kenterns war gering. Wir wollten und konnten der Frage, ob auf den temporär zu Ausflugsdampfern umfunktionierten Booten genügend Rettungsmittel vorhanden waren, nicht weiter auf den Grund gehen. Wir wünschten ihren Passagieren eine vergnügliche Reise und setzen unsere eigene Fahrt fort.