Im Motorboot auf dem Feldberger Haussee
Mit führerscheinfreiem Motorboot für den Sportbootführerschein üben
10. 9. 2010 © Thomas GadeHaben Sie schon Ihren Sportboot-Führerschein-Binnen erworben? Dafür ist eine theoretische Prüfung über Dinge, die Ihnen bislang vermutlich nie begegnet sind, zu bestehen. Verständlicherweise sollte man die Signale und Zeichen kennen, die den Verkehr auf den Binnenwasserstraßen regeln. Aber es kann auch sein, dass in der Prüfung nach Rumpfformen gefragt wird oder etwas über defekte Stopfbuchsen. Es gibt 400 Fragen. Eine Auswahl davon wird auf unterschiedlichen Prüfungsbögen abgefragt. Man muss den Stoff lernen.
Die praktische Prüfung befaßt sich mit Seemannsknoten und einer Vorführung der eigenen Künste am Steuerrad eines Motorbootes. Die Seemannsknoten, die anfangs verwirrend sind, lassen sich relativ schnell lernen. Sie sind sogar nützlich, auch wenn ihre Bezeichnungen wie Palstek, Roringstek oder Stopperstek zunächst sehr fremd klingen.
Ohne Bootserfahrung in die Prüfung
Die praktische Prüfung beschränkt sich nicht auf Knoten. Selbstverständlich muss man zeigen, dass man ein Boot fahren kann. Für diejenigen, denen das Steuern eines Motorbootes geläufig ist, ist die Prüfungsfahrt relativ leicht. Aber für viele, die teilweise im fortgeschrittenen Alter als unbeleckte Laien zur Tat schreiten, ist der bereits der 'Unterricht' verwirrend. Die Trainer, meist junge Burschen, die im sportlichen Eiltempo die Prüfungsmanöver mit ihren Schülern durchgehen, fackeln nicht lange mit sinnvollen Erklärungen. Es geht gleich richtig zur Sache: "Nimm Kurs auf das DLRG Gebäude." "Achteraus Richtung Grunewaldturm fahren!", "Mann über Bord an Steuerbord!" und "Auf der Stelle wenden." Während das Boot halb unkontrolliert rumeiert, möchte der Trainer Kurs- oder Kommandobestätigungen haben. Anstatt sich auf den Umgang mit dem Boot zu konzentrieren, lernt man zuerst, Kommandos zu bestätigen und sie zu geben. Am Ende der ersten 'Stunde', in der man selbst ca. 20 Minuten fahren darf, überlegen manche, den Kurs abzubrechen.Feldberger Seenlandschaft. Im Motorboot führerscheinfrei über den Haussee schippern
Üben ohne Stress im Kurs
Spätestens jetzt sollte man auf die Idee kommen, sich ein führerscheinfreies Motorboot zu mieten und sich mit dem Fahrzeug ohne Stress vom Trainer vertraut zu machen. Vor diese Situation gestellt, fuhren wir nach Feldberg in Mecklenburg-Vorpommern. Am Haussee erklärten wir dem Vermieter unser Anliegen und verlangten nach einem Boot, dass das Steuerrad und den Schalthebel auf derselben Seite hatte, wie das Boot aus dem Unterricht. Der Vermieter meinte erstaunt: "Man muss das nicht üben!" Er war sehr überrascht von der Tatsache, dass dies tatsächlich für den Erwerb des Sportboot-Führerschein-Binnen erforderlich sei. Er hatte vor vielen Jahren nur eine theoretische Prüfung zu bestehen. Wir bekamen unser Boot und die Reise wurde bei nicht gerade mäßigem Wind angetreten. Man hatte uns eine Karte mitgegeben, auf der Untiefen und Bereiche für Wasserskiläufern vermerkt waren. Außerdem hatten wir eine Kurzeinweisung in das Starten des Motors bekommen, für den Fall, dass dieser ausgehen sollte. Die erste Feststellung war sehr angenehm; das Fahren war wirklich einfach. Nach einer ersten Runde, die ca. eine Stunde dauerte, gingen wir ein paar Manöver durch, die während dieser praktischen übungen verständlich wurden. Zwar verhinderte der kräftige Wind das Gelingen des Wendens auf der Stelle aber die Technik des Vorwärts und Rückwärtsschaltens mit änderung der Ruderlage, saß irgendwann.Copyright © Thomas Gade | 10. September 2010 | Feldberg, Haussee, Motorboot, Sportboot-Führerschein-Binnen, Mecklenburg-Vorpommern