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MS Havel Queen

2024 © Thomas Gade




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30. 9. 2012. Ausflugsdampfer MS Havel Queen auf der oberen Havel zwischen Berlin und Brandenburg.

Die MS Havel Queen ist ein Fahrgastschiff der Reederei Stern und Kreisschiffahrt GmbH Berlin. Es wurde 1988 von der Deutsche Industrie-Werke GmbH, unter anderem eine Binnenschiffswerft, in Berlin-Spandau gebaut. Das Schiff ist überwiegend auf dem Fluss Havel, dem Tegeler See und einem Teil des Oder-Havel-Kanals unterwegs. An der Tegeler Promenade befindet sich der Heimathafen der MS Havel Queen.

Sie kann maximal 700 Passagiere mitnehmen. Äußerlich ist sie einem Mississippi Raddampfer nachempfunden. Die Räder drehen sich während der Fahrt, tragen aber nicht zum Antrieb bei. Der erfolgt mit Dieselmotoren der Firma MAN und mittels zweier Schiffsschrauben.

Die Havel Queen hat zwei Innendecks. Unten gibt es einen Salon mit 136 Sitzplätzen und eine Bar für 40 Personen. Darüber ist ein Salon mit 148 Sitzplätzen sowie ein Café mit 70 Plätzen. Das obere Deck ist nicht überdacht. Dort gibt es viele Sitzplätze und ein Sonnendeck mit Liegen. Von oben ist die Aussicht auf die Umgebung sehr gut. Ein Fahrstuhl erleichtert die fast barrierefreie Benutzung.

Neben den üblichen Fahrten auf der Havel oberhalb der Schleuse Spandau bis Henningsdorf und dem Tegeler See kann die MS Havel Queen für Events gebucht werden. Die Einrichtung kann entsprechend angepasst werden.



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Heck der Havel Queen mit deutscher Flagge. Fotografiert von einem Boot auf dem Tegeler See.

Daten

Name Havel Queen
Standort Berlin
Heimathafen Tegeler See, Grennwichproemande *
Reederei Stern und Kreisschiffahrt GmbH Berlin
Stapellauf 1969
Werft Büsching & Rosemeyer
Länge 62,48 m
Breite 8,23 m
Tiefgang  
Antrieb 2 x 250 PS Dieselmotoren
max. Anzahl Fahrgäste 400

* Kann sich ändern


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Die Havel Queen fährt ihre Touren mit Startpunkt an der Tegeler Promenade. Je nach Wetter und Wochentag ist das Schiff mehr oder weniger gut besetzt. Manchmal sind nur wenige Fahrgäste an Bord. Bei kühlem Wetter sitzen viele innen.


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Oft problematisch: MS Havel Queen und Sportboote

Enge zwischen dem Fluss Havel und dem Tegeler See. Zwischen der Insel Maienwerder und der kleinen Malche im Saatwinkel gibt es eine enge Durchfahrt, die auch von den großen Fahrtgastschiffen genutzt wird. Durch Segelboote, die dort bei ungünstigem Wind hindurchkreuzen und Stand up Paddler werden die Ausflugsdampfer oft zum Aufstoppen gezwungen. Eigentlich müssen die Wassersportler ihnen ausweichen, doch fehlt der Platz.

2013 fuhr die MS Havel Queen während eines Manöver des letzten Augenblicks zur Vermeidung einer Kollision mit einem Segelboot an das Ufer der Insel Maienwerder. Das Segelboot kam mangels Wind nicht aus dem Weg und hatte auch keinen Motor, um auszuweichen.


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Begegnung eines Segelbootes und der MS Havel Queen in einer schmalen Durchfahrt zwischen der Insel Maienwerder und der kleinen Malche. Im Hintergrund ist ein Gebäude der Wasserschutzpolizei.


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13. 7. 2017. Berlin. Tegeler See. Enge Durchfahrt zwischen der Insel Maienwerder und der kleinen Malche. Knappe Begegnung des Fahrgastschiffs MS Havel Queen mit Sportbooten.


September 2014. Tegeler See. Die Segel hingen schlaff herunter. Es war windstill. Der Skipper wriggte mit dem Ruderblatt, um voran zu kommen. Er befand sich in der Enge zwischen der Insel Scharfenberg und der DLRG-Station in Tegelort. Achtern kam das Fahrgastschiff MS Havel Queen auf. Der Skipper des Segelboots bemerkte sie nicht, sonst hätte er zum Paddel gegriffen. Sein Boot kam kaum voran. Die Fähre der Internatsinsel Scharfenberg war voller Schüler, die übergesetzt werden wollten. Geduldig wartete der Schiffsführer, dass der homöopathischen Windzug oder eine kaum messbare Strömung das dümpelnde Segelboot aus dem Weg schob und legte ab, sobald er gerade so daran vorbeifahren konnte.

Das Fahrgastschiff war beträchtlich näher gekommen. Der Segler nahm nicht wahr, dass er die schmale Fahrrinne blockierte. Die MS Havel Queen wurde langsamer, gab jedoch kein Schallsignal. Im Schneckentempo war das Segelboot ein paar Meter vorangekommen und hatte einen Kurs auf den Rand der Fahrrinne gehalten. Der Schiffsführer auf der MS Havel Queen schätzte die Lage so ein, dass er mit seinem Schiff knapp am Segelboot vorbeikommen konnte. Es gelang ihm um Haaresbreite, indem er aufstoppte und dichter als üblich ans Ufer fuhr. Vermutlich mithilfe eines Bug- oder Heckstrahlruders vollzog das Schiff währenddessen eine merkwürdige Drehung.

An dieser Stelle trennt nur ein schmaler Wasserstreifen die Insel Scharfenberg vom Festland und alle paar Minuten fahren Ausflugsdampfer durch. Sie haben nicht viel Raum zum Manövrieren und begegnen der Fähre, Sportbooten aller Art und Schwimmern von zwei Badestellen.

Häufig werden Segelboote unter ungünstigen Windbedingungen durch diesen Flaschenhals gefahren. Fahrgastschiffe, die so gut wie keine Möglichkeit zum Ausweichen haben, werden zu absurden Manövern genötigt. Das scheint einige Freizeitkapitäne unter Segel nicht zu schrecken.




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25. 9. 2014. Berlin. Reinickendorf. Tegeler See. Ausflugsdampfer MS Havel Queen vor der engen Durchfahrt bei der Insel Scharfenberg. m Vordergrund schwimmen Blässhühner.


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Segelboot und MS Havel Queen auf dem Tegeler See.


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20. 8. 2013. Berlin. Tegel. Tegeler See. Segelboot neben der MS Havel Queen