Wassereinbruch - Taue verhindert den Untergang
22. 10. 2013An der Insel Reiswerder im Tegeler See liegt seit längerem ein Segelboot mit Schräglage am Steg. Teilweise ist es unter Wasser. Ein straffes Tau verhindert seinen Untergang. Das Boot sieht ansonsten ordentlich aus, wenngleich das Segel liederlich an den Baum gebunden ist. Der Wassereinbruch stellte sich in letzter Zeit allmählich ein. Warum unternimmt keiner der Inselbewohner etwas? Normalerweise bilden die Nutzer einer Steganlage eine Zusammengehörigkeit, die hier nicht vorhanden zu sein scheint. Hier fahren die Boote der Wasserschutzpolizei, des DLRG sowie des Arbeiter Samariterbundes von der nahe gelegenen Rettungsstation laufend vorbei. Solange keine Gewässerverunreinigung zustande kommt oder für den Schiffsverkehr ein Hindernis durch ein untergegangenes Boot entsteht, scheint sich niemand für den Fall zu interessieren.

Segelboot mit Schräglage nach Wassereinbruch
Die Havarie des Angelkahns
26. 8. 2013Vor dem Schilfgürtel an der nordöstlichen Spitze der Insel Scharfenberg im Tegeler See dümpelte ein kleines Motorboot. Drei Herren standen im Wasser um das kleine Fahrzeug und schöpften Wasser aus dem Bootsinneren. Ein großer Hund stand im Boot. Die Habseligkeiten der Herren lagen auf dem Vordeck. Ich fuhr mit meinem Boot heran; mein Tiefenmesser begann zu warnen. Es wurde flach. Meine Blicke und Handzeichen wurden ignoriert. Die Herren waren nicht in glücklicher Stimmung, aber auch nicht in Not. Sie wären durch den Schilfgürtel nach wenigen Metern auf die Insel gelangt oder hätten ihn im flachen Wasser umgehen können. Dem Überwasserhalten ihres kleinen Bootes, ein Angelkahn ähnlich oder des Typs Anka, mit einem 5 PS Außenbordmotor maßen sie eine höhere Priorität bei. Diese Kähne aus GFK sind durch zwei Luftkammern praktisch unsinkbar, sofern man jene nicht mit Klappen versieht, um Stauraum zu schaffen. Die kleine Nussschale, ein Schönwetterboot optisch durch eine Sichtscheibe und ein kleines Vordeck über die Spitze in die Nähe eines Kajütbootes gebracht, war mit den drei Männern, einem Hund und ihrem Gepäck bei kräftigem Wind auf dem Tegeler See unterwegs gewesen. Viel fehlte nicht, um bei kabbeligem Wasser und gelegentlichen kräftigen Wellen, die irgendein Motorboot erzeugt haben mochte, einen ordentlichen Schwapp über die Bordwand zu bekommen. Es wehte ein kräftiger Wind mit gelegentlichen Böen. Beim Ausfall des Motors, ohne Paddel an Bord, wurde so ein Boot an das nächste Ufer getrieben. Ärgerlich, aber kein echtes Problem auf diesem Gewässer, sofern man keinem Binnenschiff in die Quere kam.

Angelkahn am Schilfufer
Die Herren blickten immer wieder in eine bestimmte Richtung. Sicherlich hatten sie Hilfe gerufen und erwarteten das Eintreffen eines Kollegen aus einem Angelverein. Die unglücklichen Mienen mochten die Reaktionen der Vereinsfreunde vorwegnehmen. Ganz in der Nähe gab es zwei Stationen vom DLRG und eine vom Arbeiter-Samariter-Bund. Der Tegeler See war gut mit Rettungsdiensten versorgt. Alle paar Minuten fuhr ein Rettungsboot vorbei. Ich konnte nichts tun. Mein eigenes Boot hatte einen Tiefgang von 65 cm und eine elektrische Pumpe zum Überreichen war nicht an Bord. Andere Boote fuhren vorbei, verlangsamten, die Besatzungen guckten, ob Hilfe notwendig war, kamen zum Schluss, dass hier nichts Ernstes vorlag und setzen ihre Fahrt fort. Ins flache Wasser direkt am Schilfgürtel mochte keiner fahren.
Kommentar:
Jens, 26. 8. 2013
Die Aufnahme mit dem Teleobjektiv stellt die Situation so dar, als ob eine Flutwelle auf die drei zurollt. Denen ist wahrscheinlich der Motor ausgefallen und die Wellen brachen sich an der Bordkante. Hätten die drei den Kahn nicht am Schilf vorbei an Land ziehen können? Die Männer sehen kräftig aus und das Boot schwamm.
Vom Steg gefallen
29. 9. 2013Berlin. Tegeler See. Ein Paar machte sein Boot klar zum Auslaufen. Sie zogen die Reißverschlüsse vom hinteren Teil der Persennig hoch und rollten die Rückwand auf. Sie hielt inne. "Hast du das gehört?" Jemand rief um Hilfe. Sie lauschten. Da klang es wieder: "Hilfe, hilfe, ich ertrinke!" Er sprang auf, schnappte sich den Rettungsring und lief zum Ende des Stegs. Neben einem Boot am Nachbarsteg trieb eine Frau im Wasser. Zu weit weg. An einem anderen Boot auf dem Nachbarsteg waren andere zugange. Er rief laut rüber, "Hey, bei euch ist jemand ins Wasser gefallen.", und wies zu der Frau. Ein Mann lief vor. Glücklicherweise befand sich dort ein Halter mit einem Rettungsring und Leine. Er ließ den Rettungsring runter. Die Frau nahm ihn. Er ging um ihr Boot herum, um die Badeleiter herunterzulassen. Am Rettungsring schaffte die Frau es, unterhalb des Stegs um das Boot herum zu gelangen.

Frau ins Wasser gefallen
Kaum draußen, klagte sie über den Verlust ihrer Schlüssel, die sie beim Sturz verloren hatte. Sie lagen auf dem Grund des Sees. Doch war das kein Problem. Jemand aus der Gruppe auf dem Steg rief beim DLRG an. Von einer nahe gelegenen Station kam ein Boot mit DLRG-Kräften und Taucherausrüstung. Man nahm die Gelegenheit zu einer Übung wahr. Die Frau bekam ihre Schlüssel zurück. Der Service des DLRG war kostenlos.
Später wurde der Vorfall auf dem Hof am Bootsliegeplatz beredet. Die ins Wasser gefallene Frau war als geübte Schwimmerin bekannt, doch mit nasser Kleidung konnte sie sich im Wasser nicht vorwärts bewegen. Man kam auf die Spendenschiffe der DGzRS zu sprechen. Der Marinabetreiber beklagte, dass alle Geld hineinwarfen, aber selten jemand etwas für den DLRG spendete. Ein berechtigter Einwand; das sollte man mal machen.