Beim Digitalisieren des fotografischen Nachlasses von Käthe Denicke (Künstlername Kati Nick) stoßen wir auf diverse Bilder von Holzkanus und anderen Booten im Revier zwischen Potsdam und Brandenburg. Die Fotos wurden zwischen 1959 und 1961 aufgenommen. Die Familie lebt in Potsdam Babelsberg dicht an der Havel und ihren seenartigen Verbreiterungen. Wir befinden uns in der DDR, die im August 1961 durch Grenzanlagen vom Westen abgeschottet wird. Die Bilder stammen aus der Zeit vor dem Bau der Berliner Mauer. Breite Kanus aus Holz, die Jahre später als Wanderboot Tourist aus GFK neu aufgelegt werden, sind die aktuellen Fahrzeuge, mit denen ganze Familien mit Zelt und Campingsachen auf Tour gehen. Für die Kanus gibt es Segel und man kann auf traditionelle Art paddeln, doch für längere Touren kommt der Seitenborder zum Einsatz.
Um 1960 sind noch Modelle von Effzett aus den Kriegsjahren zu sehen oder die Nixe. Aber auch der als DDR-Motor bekannte Tümmler befindet sich an vielen Booten, die in Potsdam gechartert werden. Mit solchen Motoren am Faltboot sind zur Zeit der DDR-Grenze einige Leute über die Ostsee in den Westen gekommen. Die Faltboote wurden auf 20 km/h beschleunigt, was eine hohe Geschwindigkeit auf dem Wasser ist.
Um 1960 wurden die Holzkanus mit Luftmatrazen ausgelegt, auf denen die Reisenden dicht an dicht lagen, während der ‘Schiffsführer’ das Boot steuerte. Bei Kälte und Regen wurde eine tunnelartige Persenning auf gebogene Stangen gespannt.
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