24. 4. 2013. Berlin / Hennigsdorf. Oder-Havel-Kanal beim Niederneuendorfer See. Zur Zeit des eisernen Vorhangs grenzte hier die ehemalige DDR an Westberlin. Die Havel floß aus der DDR nach West-Berlin. 1961 versenkte die DDR im Zuge der Grenzsicherung Lastkähne in den Lücken zwischen einigen kleinen Inseln und Untiefen zur Schaffung einer künstlichen Barriere, um eine Kontrollstelle für Binnenschiffe einzurichten.
Auf diesem längst verlassenen Bereich wachsen Büsche und Bäume. Heute ist die wenige Meter breite künstliche Insel ein attraktiver Brutplatz für diverse Vogelarten. Um dorthin zu gelangen, müssen beutesuchende Tiere schwimmen oder fliegen können. Wir fahren mit dem Boot hin. Kanadagänse, Enten und Graureiher nisten auf den versenkten Lastkähnen am Niederneuendorfer See. In den Wipfeln der Bäume befinden sich diverse Nester von Fischreihern. In einem ist der Nachwuchs bereits jetzt, im April, bereits so weit entwickelt, dass die jungen Fischreiher das Schlagen mit ihren Flügeln üben. Mehrere Kanadagänse hocken auf ihren Eiern, während ihre männlichen Partner das Nest bewachen und jedes vorbeifahrende Boot und Schiff anfauchen.
Vom Boot aus fotografieren und filmen wir die Vögel. Das Tuckern des Motors und Windgeräusche verhindern brauchbare Tonaufnahmen. Die Filme werden durch das Schwanken des Bootes etwas unruhig.
Fotos: © Thomas Gade