Die leeren Stege vor den an Land aufgebockten Booten sprechen eine deutliche Sprache. An diesem Liegeplatz in Hennigsdorf liegt kein einziges Boot mehr im Wasser. Die anderen Marinas holen sie in den nächsten Tagen heraus. Die Sonne täuscht darüber hinweg, dass die kalte Jahreszeit mit wenigen Stunden Tageslicht kurz bevorsteht. Auf dem Wasser treibt viel herbstlich gefärbtes Laub, an manchen Stellen wie Teppiche. Die Kronen einiger Bäume sind bereits kahl. Schubverbände mit mehreren Leichtern voller Kohle sind auf dem Weg zu den Berliner Kraftwerken, um die dortigen Bestände aufzustocken. Derzeit zeigt sich der Herbst freundlich, doch schneller als gedacht geht diese Wassersportsaison zuende.
Aufgrund des langen Winters und der noch Anfang April von Eis bedeckten Seen wurden im vergangenen März viele Termine zum ins Wasserlassen der Boote um zwei Wochen verschoben. Durch tagelange Regenfälle kam es Ende Mai und Anfang Juni zu dramatischem Hochwasserständen in Mitteleuropa. Deswegen gerieten in manchen Revieren die Marinas außer Kontrolle, bzw. unter Wasser, wenn man das so sagen kann. Die Boote mussten entfernt werden. Das Wetter im Mai und Juni war größtenteils kühl und ungemütlich. Im Juli kam es zu einer längeren Hitzeperiode, die bis Mitte August anhielt.
Für die Charterbetriebe und ihre Kunden waren die ersten Monate wenig erfreulich. Die zweite Hälfte der Saison war netter, wenngleich das Wetter im September häufig ungemütlich war. Dennoch verwundert es, wieviele Boote bereits aus dem Wasser sind. Fast scheint es, als ob einige Wassersportler diese Saison nicht früh genug beenden können. Hoffen wir auf einen Winter, der im kommenden Jahr früher endet und auf besseres Wetter in der nächsten Wassersportsaison.