Laut einer Pressemitteilung des DLRG ertranken im Jahr 2013 in Deutschland 446 Menschen. Im Juli 2013 waren es 125 Personen, also mehr als ein Viertel vom gesamten Jahr. Der überwiegende Teil kam in stehenden und fließenden Binnengewässern um, wie Flüsse, Seen, Teiche, Hafenbecken und Kanäle. In Frei- und Hallenbädern ertranken 14 Person und im Meer starben 26. Interessant ist der Geschlechtervergleich: 360 Männer (81%) und 85 Frauen (19%) ertranken in deutschen Gewässern. Laut DLRG ist diese Verteilung normal. Besonders gefährdet sind Menschen zwischen 46-55 Jahre gefolgt von den 70-75-Jährigen. Offenbar sind dies Alterskorridore, in denen körperliche Veränderungen nicht realistisch wahrgenommen werden. Der DLRG betrachtet Übermut, Leichtsinn und Selbstüberschätzung aus Hauptursache der Todesfälle.
Umsichtige Menschen, die beim Schwimmen mit Krämpfen, Ermattung und Unwohlsein rechnen, nehmen gerne eine Schwimmhilfe mit. Sehr beliebt sind Schwimmnudeln aus Schaumstoff, die Sicherheit vermitteln und im Bedarfsfall genügend Auftrieb haben, um jemanden mit Beschwerden über Wasser zu halten. Mancher, der sie einmal benutzt hat, mag sie nicht mehr missen. Das gilt für Jung und Alt. Es macht Spaß, damit zu schwimmen. Auf den Binnenrevieren greifen einige Bootsfahrer gerne zu einem Fender, einem mit Luft gefüllten weichen Behälter, der eigentlich zum Abfedern von Stößen der Stegs gegen den Rumpf gedacht ist. Fender sind sehr gute Schwimmhilfen und sich daran festhaltend, treiben die Badenden gemütlich im Wasser. Sollte jemand in Schwierigkeiten geraten und von anderen Hilfe benötigen, ist ein Schwimmkörper bestens geeignet, den Retter zu schützen, denn ein vom Ertrinken Bedrohter, wird nach der Schwimmhilfe greifen und sich daran festhalten, anstatt sich an seinen Retter zu klammern.
Auf Sportbooten aller Art werden Rettungswesten mitgeführt. Je nach Typ und Einsatzbereich ist das Tragen von Rettungswesten auf manchen Booten selbstverständlich und auf vielen anderen die Ausnahme. Letzteres liegt vor allem daran, dass sie unbequem sind. Die Produzenten haben gute Automatikwesten entwickelt, die relativ kompakt sind und beim Tragen nicht sehr stören, doch an warmen Tagen möchten sich viele an Bord sonnen und tragen nur die notwendigste Kleidung. Eine Rettungsweste gehört nicht dazu.
Beim Schleusen von Booten greifen die Beteiligten zur Wand der Schleusenkammer, um Taue um Stangen oder Poller zu legen. Gelegentlich fallen Menschen über Bord. Die Skipper sind durch das Schleusenmanöver bereits im Stress und können nicht angemessen auf die Mann-über-Bord Situation reagieren. Eigentlich ist das kein Problem, weil alle paar Meter eine Eisenleiter vorhanden ist. Doch der Schreck und die ungewöhnliche Situation können Panik aufkommen lassen. In solchen Fällen ist eine Schwimmhilfe äußerst beruhigend. Da die Rettungsweste nicht getragen wird, wäre eine Alternative sinnvoll.
Gleiches gilt beim Schwimmen. Dabei stört jede Rettungsweste. Wer Langstrecken zurücklegt oder schnorchelt, hat keine Schwimmnudel dabei. Auf Seen sind Menschen zu beobachten, die große Distanzen fernab der Ufer zurücklegen. Gerne schwimmen sie zu zweit oder zu dritt, um nicht alleine zu sein, doch wer hat die Kraft und die Fähigkeit eine ungefähr gleichgroße Person, die nicht mehr alleine schwimmen kann, 100 m über Wasser zu bewegen? Treten beim Gefährdeten Panik und Todesangst auf, entscheidet die Begleitung aus ihrem Selbsterhaltungstrieb, sich der Person nicht zu nähern, um nicht von ihr unter Wasser gedrückt zu werden. Die Sache sähe anders aus, wenn ein kleines, leichtes und kompaktes Rettungsmittel mitgeführt wird.
Es gibt eines! Die Technik der automatischen Rettungswesten wurde eingesetzt, um einen knapp 1 Meter langen aufblasbaren grellgelben Schlauch mit CO2 Patrone in ein smartphonegroßes Täschchen zu stopfen, die mit einem Gurt um die Hüfte geschnallt wird. Bei Bedarf wird an der Reißleine gezogen, worauf der Schlauch blitzschnell mit Luft gefüllt wird, an dem sich die betreffende Person festhalten kann. Das Material entspricht dem Verbund aus einer Kunststofffolie mit festen Gewebe, das in aufblasbaren Rettungswesten zum Einsatz kommt.
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Der Auftrieb ist hoch genug, um selbst großen Personen Sicherheit zu bieten. Etwaige Retter können sich der gefährdeten Person nähern. Sie wird ruhig sein und kann zum Ufer geschleppt werden. Die Umgebung wird durch den grellgelben Schwimmköper auf den Vorfall aufmerksam und kann angemessen reagieren.
Das Restube kann mehrmals verwendet werden. Nach dem Auslösen wird die Luft abgelassen, die CO2 Patrone ersetzt, ein neuer Sicherungsclip eingesetzt und alles nach Vorschrift zusammengefaltet.
Es gibt zwei Restubes. Eines mit breitem Gurt für Kite- und Windsurfer (Restube Sport S3) für 79,90 € und das Restube Classic2 für 59,90 €. Zwei Ersatzpatronen mit Sicherungsclips sind für 6,95 € zu haben.
Die Preise sind absolut okay für ein Rettungsmittel dieser Art. Die Ersatzpatronen für rund 7 € für zwei Stück sind im Vergleich zu den Patronen von Automatikwesten (ca. 25 € pro Stück) günstig. Wer beim Baden gerne eine Schwimmhilfe benutzt, ist mit den günstigen Schwimmnudeln besser bedient, doch als Immer-dabei-Rettungsmittel für Wassersportler ist das Restube super.
Das Produkt gefällt mir. Sie schwimmt alleine weite Strecken, die ich mir längst nicht zutraue. Mir ist nie wohl dabei. Zur Beruhing meiner Nerven und zu ihrer Sicherheit bekommt sie eins.
LG
Marlies
Restube – Rettungshilfe oder Schwachsinn? Ein Test
Tja, es kommt darauf an wie man den Film betrachtet. Ich sehe zwei Männer, denen das Wasser bis zum Hals steht und die dringend auf Rettung von “Außen” warten und hoffen. Deutlicher kann Symbolsprache doch nun wirklich nicht sein. Einen Perspektivwechsel würde ich empfehlen.
Liebe Grüße und ein verschmitztes Augenzwinkern wünscht Horst, gerne auch Hotte