In der Nordsee sind schwimmende Seezeichen verankert. Der Bund plant, die Tonnen aus Stahl gegen neue aus Kunststoff auszutauschen. Dies soll ab 2016 geschehen. Man verspricht sich davon eine Entlastung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, die für die erforderlichen Instandhaltungsarbeiten zuständig ist. Kleine und mittlere Tonnen und Baken sollen bis zu 50 % günstiger sein als herkömmliche Seezeichen aus Stahl. Der Preisvorteil entfällt bei großen Tonnen, die rund ein Viertel der Seezeichen ausmachen.
Das Vorhaben verursachte einige Fragen zur Umweltverträglichkeit durch Abgeordnete der FDP, die Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel namens der Landesregierung beantwortete (gekürzt):
Nach der Definition des Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme) sind Abfälle im Meer „alle langlebigen, gefertigten oder verarbeiteten beständigen Materialien, die durch Wegwerfen oder als herrenloses Gut in die Meeresumwelt gelangen” (UNEP, 2005). Die Seezeichen fallen offensichtlich nicht unter diese Definition.
Da die Seezeichen aus Plastik fest verankert, regelmäßig überprüft und ausgetauscht werden ist eine zusätzliche Belastung des Meeres durch Abfall nicht zu erwarten. Auch bei einem Losreißen der Tonnen aus ihrer Verankerung ist bis zur ihrer Bergung bei den eingesetzten Tonnengrößen und den hier lebenden Tieren ein Verschlucken bei der Aufnahme von Nahrung nicht zu befürchten.
Da biologisch abbaubare Kunststoffe die Menge der Kunstoff-Mikropartikel in der Meeresumwelt noch erhöhen könnten, ist ein Einsatz von Seezeichen aus diesen Materialen aus Sicht des Meeresschutzes nicht angezeigt. Die Landesregierung hat keine Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung der Plastik-Seezeichen.
Quelle: Pressemitteilung des Landes Niedersachsen vom 22. 1. 2015
Die Stahltonnen existieren und sind lange haltbar. Säubern, von Muscheln und Anlagerungen befreien muss man auch die Kunststofftonnen. Vermutlich erhalten auch sie einen Anstrich aus Antifouling. Am Ende ist Kunststoff immer Sondermüll.
Nur als kleine Idee für alle Tonnentauscher. Der Erlös beim Alteisenhändler gehört dann bitte wieder in die Steuerkasse und nicht in die Cafekasse, gelle? 😉