Ein Besuch von Bootsliegeplätze kann zu einem Mystery-Abenteuer geraten. Die Gebäude und Anlagen sind häufig über viele Jahrzehnte entstanden und in den unterschiedlichsten Phasen des Zerfalls. Kreative und handwerkliche Kräfte haben hier gewirkt. So manches Konstrukt zeugt davon, bei genauer Betrachtung genial wirkend, jedoch nicht immer mit erkennbarem Zweck. Nach der Preisgabe durch seinen Erschaffer ist es auf dem besten Wege zum musealen Gut oder zum Schrotthaufen zu werden.
Befinden wir uns wirklich in Berlin oder haben wir einen Zeitsprung zurück in das Jahr 1995 auf das verkommene Gelände einer ehemaligen russischen Kaserne in der kürzlich ‘abgewickelten’ DDR unternommen? Der Flaneur auf dem Kurfürstendamm, der Besucher des Pariser Platzes, die ausgelassenen Jugendlichen an der Kreuzberger Admiralsbrücke werden den Zauber solcher Orte am Wasser nicht kennen.
Werden diese Boote jemals wieder ins Wasser kommen? Wem gehören sie? Werden sie restauriert bevor es zu spät ist? Es ist niemand da, der die Fragen beantwortet.
Diese seltsame Ansammlung von Bauwagen mit unzähligen Lackschichten scheint die Ansprüche ihrer Besitzer seit langem zu erfüllen. Wer hat sich bis hierhin zurückgezogen? Vielleicht würde der schattige schmale Weg hinter den Bauwagen, der zur Rückseite des Imbisses an der Straße führt, Licht ins Dunkel bringen. Aber unausgesprochen wirkt eine Barriere: Zutritt nur für Eingeweihte, der ideale Ort, um sich dem Zugriff der Behörden zu entziehen, wenn es denn sein muss. Hier sucht keiner.
Dahinter liegen die Boote im Wasser. Manche sind ausgelaufen, andere harren ihrer Nutzung.
Was für eine schöne Liegeplatz Idylle.
Guß!
Netter Abenteuerspielsplatz. Merkwürdig, dass dort keine Leute sind.