Nach der Reinigung der Unterseite unseres Bootes sollte es mir einem frischen Antifouling versehen werden. Unsere Methode zur Beseitigung des Belags haben wir in einem eigenen Artikel beschrieben. Wir hatten keine Ahnung, was die Vorbesitzer verwendet hatten und konnten sie nicht erreichen. Unser Verdränger, 6,4 Meter lang, fährt maximal 6 Knoten, wobei wir üblicherweise langsam mit 3 bis 4 Knoten fahren. Unser Revier sind die Havel, Spree und Seen in Berlin und Brandenburg. Also Süßwasser.
Der Hafenmeister, ein erfahrener Bootskenner und -bastler, sah sich den Rumpf an und empfahl VC-17M von International. Im Web hatten wir dazu einige ablehnende Kommentare gelesen, doch vertrauten wir dem Rat. Im Wassersportgeschäft erstanden wir zwei Gebinde mit jeweils 750 ml Inhalt für stolze 39 € pro Einheit.
Das Mittel besteht aus einer Tüte mit feinem Kupferstaub und einer Dose mit einer Flüssigkeit. Vor der Verwendung wird das Pulver in die Dose gekippt und alles gründlich miteinander verrührt. Dabei entsteht der gebrauchsfertige kupferfarbene schillernde Anstrich.
Mit dem Pinsel und ruhiger Hand sollte der Anstrich an der Grenze zwischen Unterwasseranstrich und dem Überwasserrumpf nachgezogen werden. Das war keine gute Idee. Der Pinsel saugte sich sofort mit dem Anstrich voll, der schnell hart wurde. Dagegen verlief das Anstreichen mit der Schaumstoffrolle flott. Da der Rumpf bereits im vergangenen Jahr eine solche Behandlung erfahren hatte, wie uns zwischenzeitlich andere Bootseigner vom gleichen Liegeplatz mitteilten, reichte ein Anstrich, für den eine Dose Antifouling gerade die richtige Menge war.
Mit dem letzten Rest strichen wir das Ruderblatt. Über den Sinn und Unsinn des Anstrichs der Metallteile des Ruders und des Antriebs gingen die Meinungen auseinander. Die einen meinten, dass muss so gemacht werden, die anderen warnten vor Korrosion durch Elektrolyse, die durch die verschiedenen Metalle verursacht wird. Womit wir bereits ein weiteres Thema ankündigen: Die Opferanode.