Paddeln und rudern ist cool. Auf Berliner Gewässern sind Menschen, die stehend auf Surfbrettern paddeln, immer häufiger zu sehen. Das Stand up paddling erfreut sich großer Beliebtheit unter jungen Leuten, die auf diese Weise beachtliche Strecken zurücklegen und ihren Gleichgewichtssinn trainieren. Der Nachwuchs entdeckt die Schrebergärten ihrer Eltern und Großältern auf den Inseln im Tegeler See als bequeme Stationen für das Equipment. Das stehende Paddeln auf einem schmalen Brett mitten in der Fahrrinne fern vom Ufer ist ein gewöhnungsbedürftiger Anblick für Beobachter mit Sicherheitsbedenken. Es gibt sogar aufblasbare Boards, womit dieser Wassersport flexibel und ortsunabhängig betrieben werden kann.
Ein Gruppenerlebnis der besonderen Art ist das Fahren mit einem Drachenboot. Vorne sitzt jemand mit einer Trommel und gibt den Takt an, hinten steht die/der Steuerfrau/-mann. Die von weit her zu hörenden Trommelschläge und das Antreiben der Mannschaft durch Befehle im militärischen Schleiferstil erwecken akustisch den Eindruck, dass Sträflinge eine Galeere zum Rammen eines gegnerischen Bootes beschleunigen. In schnellen Zügen und mit viel Kraft werden die Paddel von 20 Personen durch das Wasser gedrückt.
Den Leuten an Bord scheint dies zu gefallen, denn solche Drachenboote mit 10 Reihen Paddler sind häufig auf dem Tegeler See und der nahen Havel zu sehen. Statt Ketten trägt man legere Freizeitkleidung. Diese Vergnügen eröffnent der BERLINER KANU-CLUB “BORUSSIA” e.V.
Konventioneller sind zeitlose Ruderboote mit Steuermann/-frau und einer mehrköpfigen Mannschaft. Es gibt zahlreiche Vereine an den Berliner Gewässern. Man braucht kein eigenes Boot. Die auf Tradition bedachten Vereine haben schöne Boote in herkömmlicher Bauweise aus Holz. Bei guter Pflege halten sie viele Jahrzehnte.
Es muss nicht immer Mannschaftssport sein und eine Solofahrt im Ruderboot dient zweifellos der Entspannung. Ein kleiner Klappanker am dünnen Seil reicht aus, um unterwegs zu ankern. Am Tegeler See gibt es diverse Verleihstationen für Ruderboote.
Das Fahren mit Kajaks ist populär. Dieser Bootstyp ist häufig vertreten. Man fährt alleine oder gemeinsam mit mehreren Booten. Kajaks sind sehr gut für lange Strecken geeignet.
In Berlin gibt es viele Verleihstellen für Ruder- und Paddelboote. Wer sich intensiver damit beschäftigt, kann für geringe Beiträge einem der vielen Rudervereinen beitreten. Die Einzelmitgliedschaft kostet rund 20 € monatlich. Ein miefiges Fitnesstudio ist teurer. Neue Freundschaften, Kontakte und Naturerlebnisse gibt es im Ruderverein ganz sicher und gratis dazu.