Zur Vorbereitung der Prüfung für den Sportbootführerschein Binnen gehört das Lernen von Seemannsknoten. Das Belegen der Klampe, der Palstek, Schotstek und andere erweisen sich als nützliche Knoten, deren Sinn leicht nachvollziehbar ist. Doch einer ist dabei, der sinnlos erscheint oder zumindest so präsentiert wird.
Der Slipstek ist ein Knoten, um etwas vorübergehend festzubinden. Nun möchte man als Knotenmacher gerne selbst bestimmen, wann sich ein Knoten löst und das scheint beim Slipstek nicht der Fall zu sein, weil der einfach keinen ernstzunehmenden Zug aushält. Unwillkürlich stellt sich die Frage, warum man sich damit beschäftigen soll.

Wikipedia befasst sich mit dem Slipstek. Im Gegensatz zu den Darstellungen in den Büchern der Sportbootführerscheinkurse wird hier gezeigt, wie man ihn als Stopper bei einem durchlaufenden Seil einsetzt. Im Gegensatz zum Achterknoten, ist diese Bremse mit einem Ruck zu beseitigen, wenn das gewünscht wird. So gesehen könnte man dem Palstek etwas abgewinnen, aber Wikipedia weist alternativ auf den Anbindeknoten für Pferde hin, der sicherer hält und sich ebenfalls mit einem kräftigen Ruck lösen läßt.
Eigentlich könnte man an dieser Stelle noch einen Kommentar über Holztafeln zum Aufhängen an die Wand schreiben, auf denen Seemannsknoten zu sehen sind. Man findet solche Knotentafeln auf vielen Booten und in den Vereinshäusern der Wassersportvereine zur Schaffung eines maritimen Ambientes.
Gucken wir uns stattdessen lieber in einem Film an, wie schön eine Bootsfahrt im Motorboot durch Potsdam ist und hinterfragen gedanklich dabei nochmals den Slipstek.
Ach je, die Knoten … Nach der Prüfung habe ich alle bis auf den Palstek und das Belegen von Klampen vergessen. LG
Was soll ich sagen? Norwegen 2011: 1,4 Meter Hecht verloren durch Slipstek am Vorfach.
Kompletter Unsinn. Wie kommt dieser Knoten eigentlich in die christliche Seefahrt? Mal ehrlich. Man kann ihn nicht mal falsch machen. Aber: Würdet Ihr auch nur einen lausigen bemoosten alten Fender mit dem Slipsteg anbinden und dann an Land für 1/2 Stunde in die nächste Bar gehen? Der Knoten kommt in Wahrheit aus dem wilden Wilden Westen, wo er vornehmlich damals von Bankräubern verwendet wurde, um schnell mal das Pferd anzubinden und es dann ebenso schnell wieder los zu kommen. 1854 versuchte Jesse James den Slipsteg, im Wildwestjargon ‘Horse-Slip’, erfolglos. Als er aus der Bank kam, in der Linken den Geldsack und in der Rechten den Revolver, war das Pferd schon weg.
Wir verwirklichten uns einen Traum und charterten für zwei Woche eine 14 Meter Yacht. In Waren an der Müritz machten wir abends unseren ersten Stopp und befestigten unsere Fender per Slipsteks an der Reeling, wie für den Sportbootführerschein gelernt. Nach dem Abendessen kamen wir zurück und der Schreck war groß. Die Fender waren ab und die ‘Princess’ scheuerte am Steg. Glücklicherweise zahlte die Versicherung, aber den Konten haben wir von unserem inzwischen eigenen Boot verbannt. LG