Oxly Boote

Wasserretter des ASB üben Mann über Bord

5. Juni 2016. Auf einem Boot der Wasserrettungsstation des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) am Tegeler See sitzen einige junge Männer und üben das Bergen eines über Bord geworfenen Rettungsrings. Ihr Boot mit der Aufschrift Katastrophenschutz ist eine pfiffige Konstruktion, die einem Landungsboot ähnelt. Vorne kann man eine Klappe herunterlassen, ohne dass das Boot vollläuft. Bei der Übung geht es darum, das Boot langsam an den Rettungsring heran zu bringen und die Klappe so zu senken, dass ihre Kante kurz vor Erreichen des Rettungsrings unter die Wasseroberfläche kommt, sodass er auf die Klappe gerät. Natürlich wird man so keine im Wasser treibenden Menschen herausfischen. Aber neben der Klappe hocken Rettungskräfte, die mit den nötigen Aktionen eine sichere Bergung zustande bringen.



ASB Reetungsboot. Ein Retter wirft den Rettungsring über Bord.



4. 6. 2016. Berlin. Reinickendorf. Tegeler See. ASB Rettungsboot. Katastrophenschutz. Wasserrettung des Arbeiter-Samariter-Bundes + DLRG. Rettungsring

Kommentar von Olivia am 5. Juni 2016

So muss das auch sein zum Start der Badesaison. Weiter so!


ASB + DLRG schleppen Boot mit Motorausfall

Thomas Gade 4. August 2015

Berlin. Tegeler See. Motorausfall. Der Skipper des kleinen Sportbootes gab sich Mühe, doch der Außenborder wollte nicht mehr. Er ging kurz an und gleich wieder aus. Pustekuchen. Ich schwamm gerade um mein Boot im Tegeler See und sah das andere mit Motorausfall herandümpeln. Ob das gut ging? Nicht, dass es zu einer Kollision mit Schrammen kam. Also raus aus dem Wasser, Bootshaken bereit gelegt und nach der Karte mit den Telefonnummern der Rettungsdienste gegriffen. Auf der anderen Seite des See hatte der ASB eine Wasserrettungsstation. Mehrere Boote und zahlreiche DLRG Leute waren dort zugegen. Das kleine Boot war inzwischen in Rufweite.

“Wollt ihr euch abschleppen lassen? Ihr könnt die Telefonnummer des ASB haben.”

Der Mann tippte die zugerufenen Zahlen gleich ins Handy. Mit Paddeln brachte seine Besatzung das Boot zu einem Pfahl einige Meter weiter. 10 Minuten später erschien das Rettungsboot und nahm das Sportboot an die Seite. Einige junge DLRG-Helfer organisierten das relaxed und ordentlich.




3. 8. 2015. Berlin. Reinickendorf. Tegel. Tegeler See. Rettungseinsatz eines Bootes des ASB mit dem DLRG. Ein Sportboot mit Motorschaden wird abgeschleppt. Foto aus einer Serie

Über einen Mangel an Rettungsdiensten können sich die Berliner Wassersportler nicht beklagen. Man sollte jedoch die Telefonnummern der verschiedenen Stationen der Rettungsdienste und der Wasserschutzpolizei an Bord haben.



Fotos vom Abschleppeinsatz des ASB + DLRG auf dem Tegeler See




Boot im Tegeler See gesunken

6. Juni 2015. Berlin. Tegeler See. Gemächlich tuckerte ich an den Marinas im Saatwinkel vorbei. Bootsstände Lahe, Bootshaus Saatwinkel, Prinzenhof, Odin und WSCS. Vom Tegeler See kommend, brauste ein kleines Motorboot mit hoher Geschwindigkeit heran. Dass hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung existierte, schien den Bootsfahrer nicht zu kümmern. Das Boot bog in eine kleine Bucht mit einer Badestelle. Einen kurzen Moment war es außer Sicht und als ich es eine Minute später wiedersah, lag es still und jemand saß oben drauf. Sollte das ein Jetski sein? Es hatte wie ein Motorboot ausgesehen. Ich nutze meine Kamera mit einem starken Teleobjektiv als Fernglas. Das Boot war gekentert und sank. Ein junger Mann mit Basecap hockte klatschnass auf dem untergehenden Rumpf und schwamm schließlich zum nahen Ufer. Die Badegäste am Strand wirkten erstaunlich unaufgeregt. In Gefahr war niemand, doch vom Boot war nicht mehr viel zu sehen. Auf dem Wasser trieben die Sitzpolster. Warum war das Boot gekentert? Die Ursache war nicht erkennbar. Vielleicht hatte der Bootsführer bei der hohen Geschwindigkeit und dem Strand dicht vorm Bug die Kontrolle  über sein Fahrzeug verloren.



Gekentertes und sinkendes Boot mit klatschnassem Mann

Erstaunlicherweise trieb kein Treibstoff auf dem Wasser. Man konnte nicht mehr erkennen, was für ein Motor am Boot befestigt war. Mit einem Elektromotor, der an Angelkähnen üblich war, konnte es nicht ausgestattet sein; dafür war es vorher zu schnell gefahren.



Kajakfahrer mit rotem Fender beim gesunkenen Boot

Nur wenige Meter weiter hinter einer schilfbewachsenen Landzunge, jedoch außer Sicht, befand sich eine Rettungsstation des ASB. Ich fuhr hin, doch niemand war zugegen. Deshalb rief ich die Wasserschutzpolizei an, die ein Boot herschickte. Doch konnte es bis zur Ankunft etwas dauern. Daher fuhr ich zum sinkenden Boot zurück, das inzwischen fast vollständig unter Wasser war. Ich winkte einen Kanufahrer heran und bat ihn, meinen großen roten Fender an dem Boot festzumachen, um die Stelle zu markieren. Das ging, weil die Abschleppöse am Bug noch zu erreichen war. Allerdings nicht von meinem Boot, aber vom Kajak war das kein Problem. Der Kajakfahrer wurde nass, weil der Fender beim Zuwerfen unerwartet eine ganze Menge Wasser aufspritzte. Sorry!



Ein roter Fender markiert die Untergangsstelle.

Bald darauf erschien die Polizei. Vom jungen Mann war nichts mehr zu sehen. Die Polizisten guckten sich zwei Fotos an, die ich aufgenommen hatte und versprachen, mir den roten Fender zurückzugeben, der unübersehbar auf dem Wasser trieb. Sonst war von dem Boot nichts mehr zu sehen und es passierte nichts. Deswegen fuhr ich ein Stück weiter und ankerte vor der Insel Reiswerder. Kaum war der Anker unten und hatte ich es mir hinten gemütlich gemacht, klingelte das Handy. Ein Freund rief an, der mit an Bord wollte. In knapp einer Stunde wäre er am Fähranleger im Saatwinkel. Die Zeit reichte noch um zu baden.



Danach fuhr ich zum Fähranleger. An der ASB Rettungsstation lief währenddessen ein Boot aus. Offenbar hatte man eine Mannschaft zusammengetrommelt, die sich des gesunkenen Bootes annahm. Mein Bekannter, der nichts von all dem ahnte, stand bereits auf dem Steg und guckte irritiert, denn die Wasserschutzpolizei verfolgte mein Boot und erreichte uns in dem Moment, als er an Bord stieg. Ein Polizist teilte mir mit, dass man mit den beiden Männern vom Boot mittlerweile gesprochen hatte. Es waren also zwei und nicht nur einer, wie ich beobachtet hatte. Der andere musste schon früher zum Ufer geschwommen sein. Ferner bat der Polizist darum, die Fotos nicht zu löschen, weil möglicherweise die Versicherung auf mich zukam. Danach fuhren wir wieder an der Stelle vorbei, wo das Boot gesunken war. Inzwischen war das Rettungsboot des ASB dabei, es zum nahen Strand zu ziehen. Fünf Herren zeigten vollen Einsatz beim Bergen des gesunkenen Bootes. Glücklicherweise war es klein und der Strand nur 50 Meter entfernt, sodass die Aktion ohne größeren Aufwand zu bewerkstelligen war.  Aber sie dauerte eine  Weile.

Kommentare am 6. 6. 2015:


Urs: Ist leider so wie auf der Strasse: Wenn ein IQ-Test eingeführt würde, wäre es einiges sicherer und angenehmer. Zudem könnten die Versicherungsprämien gesenkt werden. Es gibt ja Verkehrsteilnehmer die sind noch zu Dumm um zu gehen.


Dörte: Urs, du möchtest doch nicht das Geschäft der Versicherungen, Automobilindustrie und Werkstätten schmälern? LG Dörte

Martin: Kann passieren. Solange keiner und nichts Wesentliches zu Schaden kommt

Faltboot läuft voll

29. Oktober 2014. Gegen 15:30 Uhr kenterte ein Faltboot unter Segel zwischen der Insel Maienwerder und dem Fähranlegestelle im Saatwinkel am Tegeler See. Der Mann schaffte es mit seinem Boot bis ins flache Wasser. Das Faltboot war voll gelaufen. Die Feuerwehr und erschien und kümmerte sich um den unterkühlten Mann, der eine Viertelstunde lang im kalten Wasser verbracht hatte. Ende Oktober dürfte dies kein Vergnügen gewesen sein, denn der Bootsfahrer hatte keinen Neoprenanzug an.




Wasserschutzpolizei mit vollgelaufenem Faltboot



Wasserschutzpolizei mit geleertem Faltboot

Seine Körpertemperatur war auf 35° gesunken. Die Feuerwehr wickelte ihn in eine Goldfolie und gab ihm rote Fleecedecken zum Aufwärmen. Seine nasse Kleidung wurde in einen blauen Müllsack gesteckt.

Die Wasserschutzpolizei legte an. Eine Polizistin und ein Polizist gingen in Watthosen ins flache Wasser und kümmerten sich um das vollgelaufene Faltboot. Sie drehten es um und konnten das Wasser auskippen. Das Segel lag auf dem Steg neben dem Bootsfahrer. Er wollte zurück nach Tegelort fahren. Die Polizisten hielten nichts davon, schnappten sich das Faltboot und brachten es an Bord. Der wieder munter wirkenden Eigner folgte ihnen und wurde nach Tegelort gefahren.



Fähranleger Saatwinkel. Wasserschutzpolizei



Die Wasserschutzpolizei nimmt das Faltboot mit.


Berlin. Tegeler See. ASB Rettungsmannschaft hilft erschöpfter Windsurferin

Thomas Gade © Oktober 2012

Auf dem Tegeler See zwischen der Insel Baumwerder und dem rechten Ufer sitzt eine Frau auf einem Surfbrett. Das Segel treibt im Wasser. Sie trägt einen Neoprenanzug und rudert kräftig mit den Armen, um näher an das Ufer zu kommen. Sie wirkt entkräftet und scheint nicht gegen den Wind und die leichte Strömung voranzukommen. Wir halten mit unserem Boot auf sie zu und bieten Hilfe an. Wir wollen ihr ein Seil zuwerfen, um sie 200 m weit in die nahe gelegene Bucht zu ziehen, auf die sie zuhält. Sie lehnt ab und meint, sie würde gleich ihr Segel hochziehen, sobald einige Boote vorbei seien. Nicht ganz überzeugt fahren wir langsam weiter, denn in der Nähe ist kein anderes Boot zu sehen. Wir behalten sie im Auge. Sie stellt sich auf ihr Surfbrett und zieht an dem Segel, das aus dem Wasser kommt, aber nicht lange von ihr gehalten werden kann. Sie fällt in das Wasser, zieht sich auf ihr Surfbrett und rudert mit hastigen Armbewegungen. Wir wenden und halten mit geringster Fahrt erneut auf sie zu. Mittlerweile hat ein Mann in einem schmalen Kanu mit Segel ebenfalls den Eindruck, dass es ratsam sei, zu ihr zu fahren und nach dem Rechten zu schauen. Das scheint der Besatzung der unweit gelegenen Rettungsstation des Arbeiter-Samariter-Bundes nicht entgangen zu sein. Ein Rettungsboot wird klargemacht und fährt zu ihr rüber. Diesmal nimmt die Surferin die Hilfe an. Sie wird mit ihrem Surfbrett und Segel an Bord genommen und zum Strand gefahren, den sie aus eigener Kraft nicht erreichen kann. (Berlin, 3. 10. 2012 / 15.45)



Ein Kanu unter Segel nähert sich der treibenden Windsurferin.



Ein Rettungsboot vom ASB fährt zu der Surferin.



Die Besatzung spricht sie an.



Die Surferin wird an Bord genommen.




Das Surfbrett und Segel werden geborgen.

Die Surferin hat Glück im Unglück. Einerseits passiert ihr das Malheur ganz in der Nähe von einer Rettungsstation und andererseits sind Bootsfahrer in ihrer Umgebung auf sie aufmerksam geworden. Wenige Minuten vor dem Eintreffen des Rettungsbootes des ASB lehnt sie die angebotene Unterstüzung noch ab. Vermutlich ist ihr in dem Moment noch gar nicht bewußt, dass sie es alleine nicht zurück schaffen wird. Dabei hat sie sich schon mächtig verausgabt, um aus der Mitte des dortigen Wasserabschnitts zu kommen, in dem regelmäßig Fahrgastschiffe entlang fahren.

An Bord diskutieren wir den Fall. Meine Begleiterin erinnert sich daran, dass Surfer eine laute Trillerpfeife dabei haben sollen, um Hilfe zu rufen. Soweit zu den Empfehlungen. Aber wie steht es um die Selbstwahrnehmung und realistische Einschätzung der eigenen Lage? Man muss seine eigene Hilfsbedürftigkeit rechtzeitig erkennen und bereit sein, Hilfe zu akzeptieren. Wir erörtern unsere Bordmittel zur Meldung einer Havarie und beschließen, ergänzend zum elektrisch betriebenen Horn eine laute Vuvuzela mitzunehmen und unseren Bootsfreunden jeweils eine zu schenken. Das Rettungsboot brachte die Surferin zum nahe gelegenen Strand.