Segelmacher
27. 1. 2015 © Thomas GadeSegelmacher sind spezielle Schneider für Segel, Polsterbezüge und Bootsverdecke. Im Gegensatz zum Bekleidungsschneider, müssen Segelmacher mit großen Stoffen hantieren, wie etliche Quadratmeter messende Segel und den mitunter sehr großen Teilen von Bootsverdecken.
Verarbeitet werden nicht nur Stoffe, sondern auch dicke PVC-Folien, derbe Reißverschlüsse, Klettbänder und dickes Kunstoffmaterial für Polsterbezüge. Die Nähmaschinen der Segelmacher sind daher wesentlich solider und kräftiger als Haushaltsgeräte. Ein besonderes Merkmal von Werkstätten der Segelmacher ist die große Arbeitsfläche. Ein großer Teil der Werkstatt ist auf Tischhöhe mit aneinanderliegenden Platten bedeckt, wie ein doppelter Boden, um den Platz zum Auslegen von langen Segeln und Stoffen zu schaffen. Die zweite Ebene erscheint wie eine Bühne, wenn ein Segelmacher mit dicken Socken und choreografisch anmutenden Bewegungen Stoffteile eines neu anzufertigenden Segels ausrichtet, um anschließend in einer Lücke zwischen den Tischplatten an seiner Nähmaschine Platz zu nehmen.
Segelmacherwerkstatt mit riesigem Tisch.
Die Segelmacherin sitzt in einer Lücke in der großen Arbeitsfläche, die zum Ausbreiten der großen Segel oder Persenningstücke benötigt wird.
Automatischer Schnitt großer Stoffstücke
Die einzelnen Stoffstücke für große Segel werden heutzutag von CNC Zuschneidemaschinen ausgeschnitten. Die Schnittmuster entstehen am Computer oder sind für bestimmte Standardtypen bereits gespeichert. Um das Puzzle zusammen zu legen, ist ebenfalls eine große begehbare Arbeitsfläche nötig mit dazwischen befindlichen Lücken für die Nähmaschinen.
Anfertigung und Ausbessern des Bootverdecks
Die Anfertigung und Ausbesserung von Bootsverdecken gehört zur Aufgabe des Segelmachers.
Siehe: Persenning / Bootsverdeck
Beim Gebrauch kommt es zu Verschleiß und Schäden, die ausgebessert werden müssen. Beispielsweise das Verspröden und Vergilben eines PVC-Fensters, das dann ausgewechselt werden muss. Mit den üblichen heimischen Mitteln ist das kaum zu bewerkstelligen, aber für den Segelmacher eine Routinearbeit.
Segelmacherin Beate Thom mit dem ausgebessertes Seitenteil mit klarem Durchblick
Regelmäßige Inspektion von Segeln und Persenning
Wer die Segel eines Bootes sowie das Bootsverdeck lange nutzen möchte, sollte sie beim Wasserlieger (Boot, das während der gesamten Wassersportsaison im Wasser bleibt) im Abstand von rund zwei Jahren zur Begutachtung und Ausbesserung von Schäden zum Segelmacher bringen.Tipp: Winterrabatte nutzen
Während der Winterpause hat man Gelegenheit für Wartungsarbeiten an Segeln, Bootsverdecken und Polstern. Es bedarf nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, in welchen Zeiten Segelmacher am stärksten beansprucht werden. Oft fällt Bootseignern wenige Wochen vor Beginn einer Wassersportsaison wieder ein, dass etwas auszubessern ist. Die Zeit drängt und nun eilt jeder mit ausbesserungsbedürftigen Segeln und Verdecken zu den Segel- und Planenmachern. Im Februar und März entsteht dadurch ein hohes Auftragsvolumen. Die Segelmacher möchten das vermeiden und einige gewähren im November, Dezember und Januar Winterrabatte, damit diese Zeit nicht ungenutzt verstreicht.Segelwerkstatt-Berlin am Tegeler See
Eine gute Adresse für solche Arbeiten ist die Segelwerkstatt-Berlin am Tegeler See. Ein vierköpfiges Team, drei Frauen und ein Mann, kümmert sich um die Ausbesserung und Neuanfertigung von Segeln und Bootsverdecken. Ein kleiner Hund, der den Kunden seinen Tennisball vor die Füße legt, fordert zum Mitspielen auf.------------------------------
FB-G.H.
27. Januar 2015 at 09:04
von Facebook / Guido Hoß: Genauso muss das sein. Im Winter sich schon um das Verdeck kümmern, damit man im Sommer keine Probleme hat und geniessen kann. Da sind wir auch schon dabei.