Oxly Boote

Antifouling bei niedrigen Temperaturen auftragen

2012 / 2015 © Thomas Gade

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Lange Winter mit Minustemperaturen machen Vorhaben und Pläne hinsichtlich der Pflege und dem Refit von Booten im Freien zunichte. Es kann sogar passieren, dass Marinas die Slip-und Krantermine um zwei Wochen verschieben wenn noch Eis auf dem Wasser ist. Viele Bootseigner können und wollen ihre an Land stehenden Boote dann gar nicht zu Wasser lassen. Die Furcht vor Beschädigungen des Rumpfes durch die mechanische Belastungen beim Fahren durch dünnes Eis ist nachvollziehbar.

Das Material des Rumpfes, insbesondere die wasserseitige Oberfläche, ist häufig nicht dafür gedacht. Aber irgendwann wird es wärmer und dann werden die Boote zu Wasser gelassen.  Davor möchten viele Booteigner noch einiges an ihren Wasserfahrzeugen machen.


Morgens Minusgrade
Zu den Vorbereitungen der Saison, besonders bei Booten, die monatelang im Wasser bleiben, gehört das Auftragen von Antifouling auf die äußere Seite der im Wasser liegenden Rumpfpartie. Es be- oder verhindert den Bewuchs durch Algen und Muscheln. Je nach Untergrund, Gewässerverhältnissen, Fahrhäufigkeit und -geschwindigkeit gibt es unterschiedliche Produkte.

Der Hersteller International bietet das in Bootskreisen bekannte VC 17m an, ein Dünnschicht Antifouling, welches auf fast allen üblichen Rumpfmaterialien außer Aluminium und verzinkten Oberflächen eingesetzt werden kann. Üblicherweise haben wir es mit GFK, Stahl und Holz zu tun. Der Hersteller gibt an, dass sich sein Produkt VC 17m für leichte bis mittlere Bewuchsverhältnisse eignet. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es sich bei langsam fahrenden Booten und solchen, die relativ selten bewegt werden, in Berliner Gewässern bewährt.

Laut Hersteller ist es auch für schnelle Boote geeignet. Im Bauhaus gibt es ein ähnliches Produkt namens F18. Hempel bietet mit 'Water Glide' Paroli und Yachtcare mit 'Eco'. Ein Blick in einen gut sortierten Ausrüsterkatalog für Boote und Reviere aller Art zeigt, dass es zahlreiche weitere Antifouling-Produkte gibt.


Antifouling auftragen

In den Berliner Marinas, in denen unser Boot untergebracht ist (war), geben die Skipper VC 17m und F18 den Vorzug.

Niedrige Temperaturen in den Wochen vor dem Saisonbeginn werfen in diesem Jahr die Frage auf, bei welchen Mindesttemperaturen das Antifouling aufgetragen werden kann. In der Produktbeschreibung von VC 17m gibt es Angaben zur Trocknungszeit vor dem zu Wasserlassen eines Bootes. Ob VC 17m bei 5 °C oder 35 °C aufgetragen wurde, ist egal. Die Mindesttrocknungszeit beträgt 20 Minuten. 5 °C sind ein ermutigender Wert, aber wie steht es mit 0 °C? Bei Nachtfrost und Tageshöchsttemperaturen um 4-5 °C wird der Rumpf, besonders auf der sonnenabgewandtem Seite auch tagsüber kaum wärmer als 0 °C.

Mindestempertur 5° C

Wir haben Hersteller gefragt. Die International Farbenwerke GmbH antworteten:

"Zum Auftrag der Antifouling Farben werden mind. 5°C auf der Oberfläche benötigt. Diese Temperatur sollte optimalerweise, während des Überstreichintervalls gehalten werden."