Oxly Boote

Anlegesteg von ALDI am Tiefer See

Liegeplätze für Sportboote in Potsdam

1. Anlegestelle von Aldi - Tiefer See 2. Glienicker Brücke
3. Jungfernsee  
2011 / 2023 © Thomas Gade


ALDI Anleger in Potsdam am Tiefer See. Anlegen & Einkaufen in bester Lage

Obwohl nicht an der Küste gelegen, ist Potsdam eine Wasserstadt. Durch sie schlängelt sich die Havel und rundherum gibt es diverse Seen. Man kann die Stadt mit Dampfern erkunden. Diverse Reedereien bieten Fahrten an. Für Wasserwanderer ist Potsdam ideal gelegen. Ohne lästige Schleusen kann man über Caputh, Werder und Ketzin nach Brandenburg an der Havel fahren. Oder nach Nordosten in Richtung Berlin am Wannsee vorbei bis zu den Schleusen Spandau oder Charlottenburg.

Dass es in dem Revier besondere Angebote für Wassertouristen gibt, liegt auf der Hand. Motorbootfahrer können die Tankstelle beim Bootsmotoren-Center Zweig ansteuern, um Treibstoff zu tanken. In der Marine am Tiefen See kann man Frischwasser bunkern oder Schmutzwasser absaugen. Am Tiefen See gibt es aber ein besonderes Highlight, nämlich einen Anlegesteg bei Aldi. Er gehört tatsächlich zum Discounter und wurde ganz bewusst für Bootsfahrer gebaut, damit die bequem dort einkaufen können. Er liegt an der uferseitigen Begrenzung des Parkplatzes. Genaue Adresse: Berliner Straße 48, 14467 Potsdam

Position

Seine genaue Position auf Google Maps lautet: 52.4082, 13.0785   Gibt man diese Zahlen in das Suchfeld von Google Maps ein, wird die Position auf der Karte angezeigt und man erfährt die genauen geografischen Daten: 52°24'29.5"N 13°04'42.6"E   
So genau muss man es eigentlich nicht wissen. Wenn man mitten auf dem Tiefer See das westliche Ufer ungefähr mittig ansteuert, ist die Anlegestelle nicht zu übersehen.


Quelle der Karte: Freie Tonne

Das ist eine exklusive Wohngegend in dem Ort, in dem alles irgendwie geschichtsträchtig ist. Denkmalpflege wird hier groß geschrieben und muss bei allen baulichen Vorhaben berücksichtigt werden. Dass eine Filiale von Aldi mit Parkplatz auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal entstehen sollte, verlief damals nicht ohne Anwohnerproteste und Stress mit den Denkmalschützern. Sichtachsen dürfen nicht beeinträchtigt werden. Am Ende klappte das ganz gut und man hat von der Uferseite aus über das Gelände einen guten Blick in Richtung Babelsberg.

So nobel war die frühere Nutzung eigentlich auch nicht. Bis 1953 gab es dort einen Kohlenhof. Dann wurden die Eigentümer enteignet. Danach wurde das Gelände vom Kombinat VEB Textilreinigung genutzt. Im Backsteinbau stellte man früher Kerzen her, was durch Elemente an der Fassade symbolisiert wurde. 2004 wurde die Aldi Filiale eröffnet. Guckt man sich das Gelände von der Straße an, fragt man sich, weshalb Bürger vorher dagegen protestiert hatten. Es sieht ordentlich aus und ein Discounter mit gutem Sortiment und verträglichen Preisen ist ein Vorteil für die Nachbarschaft.

Aber zurück aufs Boot. Der Steg ist lang genug für mehrere Boote.


2011 schrieb ein befreundeter Skipper, Ludger Wimberg, einen persönlichen Erfahrungsbericht in das Bordbuch seines Bootes Wilson. Er fuhr mit seinem Boot durch Potsdam und entdeckte die Anlegestelle von Aldi. Er nutzte die Gelegenheit, um frischen Proviant an Bord zu nehmen und zu prüfen, ob man dort nicht auch übernachten konnte.

Aldi Anleger in Potsdam am Tiefer See
 
Mit dem Boot bei ALDI. Bin gestern mit dem Motoboot in Potsdam angekommen. Nun liege ich exklusiv am Liegeplatz von Aldi. Hier ist der einzige Aldi Deutschlands mit Bootsanleger. Eigentlich ist das Anlegen nur zum Einkaufen vorgesehen, aber wen stört ein über Nacht bleibendes Boot? An der Kasse im Discounter frage ich sicherheitshalber noch die Kassierern. Die antwortet: " Das ist unser Geheimnis. Sie können da liegen bleiben". Abends. Meine beiden Solarlampen geben mir Licht, meine Kühlbox kühlt das Bier von Aldi und mein Schlafsack lockt. Doch ich geh noch auf die Piste. Potsdam ruft.

Ich trinke ein letztes Lübzer Pils an Bord und dann geht es los, mit Rennrad. Eine Brauereibesichtigung in Lübz im letzten Jahr brachte mich auf den Geschmack und seitdem ist es mein Bordbier. Und dieses Lübz gibt es nur bei Aldi in den kleinen Flaschen mit dem Schraubverschluss im Sixpack, leicht und haltbar.


Rennrad auf dem ALDI-Steg

Einen Haken hat die selbst genehmigte Übernachtung am Anleger von Aldi. Das Gelände davor ist eingezäunt. Hoffentlich muss ich nicht nachts über den spitzen Eisenzaun klettern, mit Fahrrad und Laptop. Die haben nämlich das Schiebetor repariert. Es schließt nun wieder. Den Schlüssel dafür bekomme ich sicher irgendwann wenn ich hier bis zum Winter bleibe. Oder ich komme gar nicht mehr, falls die Videokamera mich heute Nacht sieht.

Doch bin ich zuversichtlich. Irgendwo muss man ja anlegen, irgendwo hingehören. Und wenn es ein kleines Boot am Steg von ALDI Nord in Potsdam ist. Jeder braucht seinen Platz. Auch mein Boot "Wilson" und ich. Hoffentlich hänge ich nicht heute Nacht aufgespießt auf dem Zaun, mein Rennrad im Arm. Und dann steht in der Tagespresse: "Wilson nun alleine" oder "Warum das Rennrad? Potsdams Polizei steht vor einem Rätsel" oder "ALDI verliert einen Kunden."


Machen Sie sich nichts vor und folgen dem Beispiel! Das ist kein Gastliegeplatz zum Übernachten, sondern ein Kurzzeit-Parkplatz für Kunden, die mit dem Boot kommen. Wenn sich niemand beschwert, kann man es ja versuchen, man muss aber mit dem Erscheinen der Wasserschutzpolizei rechnen. Erlaubt ist es nicht. Außerdem darf der eigentliche Grund und Zweck dieses Stegs nicht behindert werden, nämlich für Bootsfahrer da zu sein, die bei Aldi einkaufen möchten. Bedenken Sie auch, dass es hier weder Duschen noch Toiletten oder Stromanschlüsse gibt. Dieser Service wird Gastliegern nur in Marinas geboten.

1. Anlegestelle von Aldi - Tiefer See 2. Glienicker Brücke
3. Jungfernsee