Oxly Boote

Gestell für die Winterplane am Boot

1. Winterplane 2. Gestell für Winterplane
3. Richtige Länge der Winterplane 4. Winterplane richtig befestigen

7. 10. 2015 © Thomas Gade

Wassertaschen

Die Kunst beim Bedecken eines Bootes mit einer Winterplane besteht darin, sie so zu spannen und zu befestigen, dass sich an keiner Stelle Wassertaschen bilden. Dazu muss der Regen stets vollständig abfließen können und ein Gerüst unter der Plane muss auch einer Schneedecke standhalten und darf keine größeren Beulen in der Plane zulassen, sonst bilden sich darin Wasserpfützen, die bei starker Kälte zu massiven Eisklumpen mit scharfen Kanten gefrieren.



Wassertasche in der Winterplane. Sie kann reißen und dann fließt viel Wasser in das Boot. Das ist ein typischer Anfängerfehler, der einen mächtigen Schaden anrichten kann. Solche Wassertaschen lassen sich aber leicht vermeiden, indem mit Querstangen für einen seitlichen Ablauf des Wassers gesorgt wird.


Nach Stürmen, heftigen Regenfällen oder nach der Schneeschmelze ist eine Inspektion der Boote im Freien fällig. Im dargestellten Beispiel war die Winterplane durch zwei tiefe Taschen voller Wasser stark eingebeult. Schätzungsweise 50 bis 100 Liter Wasser waren eine arge Belastung für die Abdeckung. Glücklicherweise heilt die dicke LKW-Plane. Das Untergestell hatte teilweise nachgegeben. Auf dem Wasser befand sich eine dünne Eisschicht, aber noch war es möglich, das Wasser abzuschöpfen.

Wassertaschen auf der Winterplane vermeiden

Das Aufteten von Wassertaschen kann man durch Latten vermeiden, die eine Plane so abstützen, dass Wasser stets abfließen kann.


Unterbau mit Latte, um die Plane so zu formen, dass ein spitzes Dach entsteht und keine Wassertaschen entstehen.


Die Latten eines Matrazengestells sind bei diesem Boot gut als Streben für das Spitzdach aus Winterplane geeignet. Die Streben vom First zur Seite reichen. Das Anschrauben der in Bootslänge verlaufenden zusätzlichen Latten kann man sich schenken.


Durch den Unterbau mit Latten sollte die Plane abschüssig und ausreichend gespannt sein, um keine Wassertaschen entstehen zu lassen.



Zusätzlich wird eine weitere Plane wie ein Spitzdach über das Boot gespannt. Als horizontale Querträger eignen sich ausgemusterte Surfmasten aus Glasfaser und Kunstharz, die stabil, teilbar und leicht sind. Falls sie eine raue Oberfläche haben, sollte man sie mehrmals mit Klarlack streichen, weil sonst die feinen Glasfasern oder Kohlefasern die Plane wie Schmirgelpapier aufscheuern können. Eine Halterung am Ende des Bootes ist schnell aus zwei stärkeren Dachlatten und kleineren Holzstücken zusammengebastelt. Mit etwas Öl kann man sie imprägnieren. Mit dieser zusätzlichen Sicherung kann nichts schief gehen. Die Konstruktion muss allerdings Herbststürmen standhalten können. Es ist wichtig, dass der Wind nicht unter die Plane kommt und sie anhebt.

Gestell / Gerüst für Planen

Bei einem Spaziergang auf dem Gelände einer Marina während des Winters sind viele Konstruktionen zu sehen, die individuell für unterschiedliche Bootstypen gebastelt wurden. Es gibt aufwendige Konstruktionen aus Metall, während andere Bootsfahrer die Winterplane nur über den quer über das Segelboot gelegten Mast gespannt haben. Auf Motorbooten besteht diese Möglichkeit in der Regel nicht. Für Kajütboote sind fast immer Gerüste zu bauen.

Die Lösungen anderer sind inspirierend. Einige stecken ihre Planengerüste aus metallenen Wasserleitungen oder PVC-Rohren zusammen. Jedoch sind solche Lösungen relativ teuer. Am einfachsten und preisgünstigsten erstellt man sich aus Dachlatten die zum Boot passende Konstruktion. Besondere handwerkliche Kenntnisse sind dafür nicht nötig und das Ergebnis muss keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Hauptsache das Gestell hält. In manchen Baumärkten gibt es Ecken mit stark verbilligten Holzlatten, die leichte Macken haben. Im Frühjahr achte man auf Angebote der Discounter, um günstiges Hölzöl zu kaufen, mit dem die Lattenkonstruktion zur Witterungsbeständigkeit behandelt wird. Alternativ streicht man die Latten mit Motoröl oder verbraucht Lackreste. Das muss aber einige Tage vor ihrem Einsatz am Boot stattfinden.

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