Fester Liegeplatz in einer Marina / Sportboothafen
Thomas Gade / Berlin, 20111. Liegeplatz für kleine Boote | 3. Feste oder schwimmende Stege |
2. Fester Liegeplatz in der Marina | 4. Gastliegeplatz - Gelbe Welle |
Segelboote in einer Berliner Marina.
Größere Boote benötigen dauerhafte Liegeplätze im Wasser, die von Marinas angeboten werden. Sie werden entweder gewerblich betreiben oder von Vereinen. Wichtig sind zusätzliche Standflächen an Land, weil im Winter viele Boote aus dem Wasser geholt werden. Mehrere Monate stehen sie an Land gelagert, um sie vor Schäden durch gefrorene Eisdecken zu bewahren, aber auch um Wartungarbeiten im Unterwasserbereich an Land vornehmen zu können. Wichtig ist deshalb die Klärung der Frage, wie die Boote vor dem Winter an Land kommen und dort aufgestellt werden. Gibt es im Hafen einen Kran oder eine Slipanlage? Gibt es einen Kran- und Slipservice durch die Betreiber des Hafens? Kann der Trailer während des Sommers im Hafen bleiben? Und wie teuer ist das benötigte Paket?
Solche Fragen sollten bereits vor der Anschaffung eines Bootes beantwortet werden. Der ev. unerwartete Aufwand und nicht zuletzt die finanzielle Dauerbelastung für den Parkplatz des Bootes können sonst eine unangehme Überraschung bereiten. Die Gebühren in einer gewerbilchen Marina für einen Liegeplatz in attraktiver Lage beträgt für kleinere Boote (Länge ca. 5 bis 7 Meter) in Berlin (2011 / 2021) bei der angegebenen Bootslänge ca. 80 bis 130 € monatlich. Kranen und Slippen kosten extra, ebenso wie ein Autoparkplatz im Sommer, Strom und ein Spind.
Etwa 50% preiswerter ist die Mitgliedschaft mitsamt Liegeplatz und Nutzung der Infrastruktur in einem der vielen Wassersportvereine. Zusätzlich muss man Arbeitsstunden leisten und trifft ev. auf ein soziales Milieu mit traditionellen Treffen und Zeremonien, die auf den Keks gehen können. Nicht jeder ist für das Vereinsleben geschaffen.
Boote werden im Wasser geparkt. Um trockenen 'Fußes dorthin zu gelangen, aber auch um die Boote festmachen zu können, gibt es Steganlagen. Sie besteht je nach den örtlichen Gegebenheiten aus einer soliden gepflegten Kontruktion mit breiten Wegen bis hin zu wackelig befestigten Planken undefinierbaren Alters. Wer einen Liegeplatz sucht und nicht weiß ob oder inweit er angstfrei über den Steg zu seinem Boot kommt, sollte das unbedingt vorher ausprobieren. Eine anfängliche Beklemmung mag derjenige, der sich an solche Wege gewöhnen muss, verlieren, doch gibt es Grenzen und auf Stegen gibt es Gegenverkehr, man hat Sachen von und zum Boot zu schleppen, Regen kann Planken schlüpfrig machen und eine kräftige Windbö kann den Balanceakt stören.
Berlin. Bootshaus am Pohlesee. HASLA 21 am Steg
Wer den Gang über schmale Seitenstege scheut, sollte sich ein Boot zulegen, das von vorne betreten werden kann. Der vordere Ein- und Ausstieg ist natürlich auch für Bootsfahrer ohne Unsicherheit auf schmalen Stegen bequem, weil man dazu gar nicht erst das achterliche Bootsverdeck öffnen muss.
Das soziale Miteinander in den Häfen ist von großer Bedeutung. Für viele ist das sorgsam gepflegte Boot vergleichbar mit der Laube im Schrebergarten. Die Boote laufen selten aus, liegen dicht beieinander und ihre Eigner sitzen tagsüber in der Plicht bei Kaffee, Kuchen und Bier. Man steht unter enger Beobachtung. Das muss man aushalten können oder Freude dran haben. Auch muss die Geräuschkulisse stimmen. Wer Ruhe auf dem Boot im Hafen sucht, wird sich nicht wohl fühlen, wenn am Wochenende Stegnachbarn auf ihren Booten Party mit lauter Musik machen. Manches lässt sich klären, aber anderes auch nicht und ev. muss man sich einen anderen Hafen suchen.
Berlin. Yachthafen am Wannsee.
1. Liegeplatz für kleine Boote | 3. Feste oder schwimmende Stege |
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