Batterie mit Ladegeräten an Bord aufladen
2016 / 2022 © Thomas GadeLadegerät für Boote und andere saisonal betriebene Fahrzeuge
Auf vielen Booten werden Autobatterien zum Starten der Motoren eingesetzt sowie für Navigationslichter, elektrische Instrumente und andere Verbraucher. Diese Batterien werden von den Lichtmaschinen der Motoren während der Fahrt aufgeladen, doch oft geschieht dies nur im unzureichenden Maße. Warum?CTEK MXS 7.0 Ladegerät für normale Blei-Säure Starterbatterien und AGM-Batterien
Schwache Batterien durch lange Standzeiten und kurze Ladezeiten
Viele Boote stehen während des Winters an Land und werden üblicherweise nur von April bis Oktober gefahren. Während der langen Pause werden die Batterien an Bord nicht geladen. Jedes Jahr beim zu Wasser Bringen der Boote erlebt man, dass einige Freizeitkapitäne mit Startschwierigkeiten kämpfen, die nicht selten auf schwache Batterien zurückzuführen sind. Ist die Stromquelle mangelhaft, wird jeder Schleusengang zur Nervenprobe, weil man den Motor ausstellen muss, um ihn später erneut zu starten. Das Problem der schwachen Batterie kennen auch die Besitzer anderer saisonal genutzter Fahrzeuge, wie Wohnmobile und landwirtschaftliche Fahrzeuge. Lange Standzeiten bei Kälte und ohne Ladevorgänge schwächen die KFZ-Batterie.Während der Wassersportsaison werden viele Sportboote gar nicht häufig und lange genug gefahren, um die Batterien fit zu halten. Oft fährt man nur zu einer nahe gelegenen Ankerstelle. Macht man das häufiger ohne längere Fahrstrecken zwischendurch, geht die Stromversorgung allmählich in die Knie. Kommt man auf die glorreiche Idee, an heißen Sommertagen vor Anker eine mit strombetriebene Kühlbox laufen zu lassen, kann dies am Ende des Tages richtig Stress verursachen, weil die Starterbatterie zu schwach ist. Um das zu vermeiden, verwendet man gerne für solche Verbraucher Extrabatterien, die aber auch geladen werden müssen.
Dauern die üblichen Fahrten nicht lang genug, damit das bordeigene Ladegerät die Batterien stets voll lädt, sollte man unbedingt ein geeignetes Ladegerät für Landstrom mitführen. Man kann es permanent in einem Hohlraum des Bootes unterbringen und die Ladekabel bis zur Batterie legen.
Auf vielen Gastanlegern für Sportboote findet man Säulen mit Stromanschluss - Gute Gelegenheit zum Laden der Bordbatterie
Aber wo schließt man es an? Ideal ist ein eigener Stromanschluss am Steg, der nicht immer zur Verfügung steht oder unverhältnismäßig teuer wäre. In Deutschland gibt es für Sportboote immer mehr Gastliegeplätze mit Stromanschluss. In Mecklenburg, Brandenburg und Berlin ist das 24-stündige Anlegen an zahlreichen Gastliegeplätzen kostenlos und Münzsäulen auf dem Steg liefern 220 Volt Strom. Diese Möglichkeit ist sowohl für den Wasserwanderer interessant, als auch für lokale Sportbootbesitzer, die nur wenige Male während der Wassersportsaison ihren Batterien zusätzliche Aufladungen spendieren möchten.
Mobile Stromquelle im Winter
Im Winter stehen viele Boote an Land und oft sind die Außensteckdosen im Hafen abgeschaltet. Auch wenn die Batterien am Ende der Saison voll geladen waren, sollte man sie während der fünf Monate an Land mindestens zweimal an ein modernes Ladegerät mit Analyse- und Refit-Funktionen anschließen. Entweder kann man den Hafenmeister überreden, sie temporär einzuschalten und dann nutzt man ein langes Kabel, um den Abstand zwischen Boot und Steckdose zu überbrücken. Man muss es von einer Kabeltrommel aus- und einrollen. Zwischendurch liegt es auf dem winterlich schmuddeligen Boden und muss während des Aufrollens mit einem Lappen gesäubert werden. Das findet nicht unbedingt bei angenehmen Wetter statt.Eine bequemere Alternative zum Auffrischen sind Powerstations mit Kapazitäten zwischen 300 und 500 Watt. Sie haben 220 V Steckdosen und man kann Ladegeräte für Autobatterien oder AGM-Batterien anschließen, die mit 5 A laden. Vielleicht gehen auch leistungsstärkere. Man erfährt die maximale Wattzahl des 220 V Anschlusses aus den technischen Daten der Powerstation und in den Dokumenten des Ladegerätes steht entweder auch ein Watt-Zahl oder ein Höchstwert für A bezogen auf 220 V. Beim Ladegerät CTEK MXS 5.0 steht, dass es maximal 0,6 A zieht. Also 220 v x 0,6 A = 132 Watt. In der Praxis misst man beim Laden einen Verbrauch von 80 Watt, der vor dem höchsten Füllstand allmählich sinkt.
Wird für die Powerstation eine Höchstleistung von 300 Watt für die 220 V Steckdose angegeben, gilt sie für einen kurzen Verbrauch. Wird der Anschluss zum Nachladen einer Autobatterie, zieht sich das länger hin. Dann sollte man bei Consumer-Powerstations 1/3 des Höchstwertes für eine l220 V Steckdose nicht überschreiten.
Aufladen einer Autobatterie mit einem CTEK MXS 5.0 Ladegerät an einer revolt HSG-650 Powerstation
Batterieladegerät
Verwendete man bislang schuhkartongroße schwere Ladegeräte, meist mit grelloranger Blechabdeckung, nimmt man heute so genannte intelligente Ladegeräte, die kleiner und viel leichter sind. Sie enthalten eine ausgeklügelte Elektronik, die den Zustand der Batterie analysiert und das automatische Laden und auch eine Wiederinstandsetzung (Rekonditionierung aus dem englischen reconditioning) in die Wege geleitet. Dabei werden Sulfatablagerungen an den Bleiplatten der Batterie durch elektrische Impulse abgesprengt. Inwieweit das tatsächlich stattfindet und was es bewirkt, ist für den Anwender kaum nachzuvollziehen. Auch zeigen solche modernen Ladegeräte nicht an, mit welcher Amperezahl der Strom während des Ladens fließt. Mit roten und grünen LED werden Zustände und Aktivitäten angezeigt. Selbst wenn die Stromflussanzeigen herkömmlicher Ladegeräte keine erkennbaren Ausschläge mehr anzeigen, signalisieren moderne Ladegerät immer noch Ladevorgänge.Die Batterielader des schwedischen Herstellers CTEK haben einen guten Ruf erworben. Sogar Mercedes vertreibt sie mit eigenem Label und in Tests schneiden sie immer sehr gut ab.
Banner Power Bull Starterbatterie am CTEK MXS 7.0 Batterieladegerät
Sind moderne Ladegeräte besser?
Wir testeten ein CTEK MXS 7.0 für 12 Volt Starter- und AGM-Batterien mit 7 Ah Ladestrom auf einem Sportboot, auf dem eine Banner 12V/100Ah und eine Banner 12V/66Ah für die Stromversorgung zuständig waren. Beide Batterien waren bereits drei Jahre an Bord und der Start des Motors erfolgte oft sehr zaghaft. Das herkömmliche Batterieladegerät brachte keine Veränderung. Die kleinere Batterie wirkte schlapp und schien ein Austauschkandidat zu sein. Sie beide wurden nacheinander an das CTEK MXS 7.0 angeschlossen, das bei der großen Batterie einen Tag später mit grüner LED sein Okay gab und für die kleinere ebenfalls nach einem Tag. Danach startete der Dieselmotor zackig mit der 12V/100 Ah Batterie. Die 12V/66Ah hatte auch wieder mehr Power, was bei stundenlanger Benutzung eines Dell Notebooks erkennbar war, dessen Display hell wie beim üblichen Netzanschluss leuchtete und mit voller Leistung arbeitete. Auf dem Laptop wurde Nuance Dragon Naturally Speaking zum Diktieren von Texten verwendet. Das ging nur mit genügend Strom, aber nicht im notebookeigenen Akkubetrieb. So weit, so gut, jedoch ...Was merkwürdig ist
Lädt man eine Batterie mit dem CTEK MXS 7.0 vollständig auf bis zum Aufleuchten einer grünen LED neben dem Symbol 'Voll' und schließt sie später erneut an, wird angezeigt, dass die Batterie nicht ganz voll ist, sondern nur zu drei Vierteln. Es kann mehr als eine Stunde vergehen, bis erneut 'Voll' signalisiert wird.
Wir haben eine neue Starterbatterie mit dem CTEK MXS 7.0 über Nacht randvoll geladen und starteten am Tag danach auf einem Boot einen 15 PS Dieselmotor, um eine Stunde zu fahren. An Bord befanden sich keine weiteren Stromverbraucher. Während der Fahrt lud die Lichtmaschine des Bootsmotors die Batterie und die entsprechende Anzeige meldete einen korrekten Ladestrom.
Zurück im Hafen, haben wir das CTEK MXS 7.0 erneut angeschlossen und erhielten die Meldung, dass die Batterie nicht ganz voll war. Wir probierten dies mit mehreren Batterien, darunter auch eine nagelneue. Das ist nicht nachvollziehbar.