Autarke Stromversorgung an Bord
2025 © Thomas GadeKleine Boote
Kleine Schlauchboote und Angelkähne werden häufig von Elektro-Außenborder angetrieben, die ihren Strom meistens aus Starter- , Gel- und AGM Batterien beziehen. Inzwischen sind Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO₄) eine Alternative. Sie sind bei gleicher Speicherkapazität leichter und bieten viele Ladezyklen. 2022 waren sie noch teuer, aber 2025 waren 12,8 V / 100 Ah Modelle bereits ab 150 € zu haben und erreichten damit preislich das Niveau der Gel- und AMG-Akkus. Da ihre Form auch mit den konventionellen Typen übereinstimmt, sind LiFePO₄ Stromspeicher aktuell die idealen Stromquellen. Unterwegs können sie mit mobilen Solarpanels aufgeladen werden.
Motor- oder Segelboote bis 7 Meter

Auf ihnen ist meisten kein Platz für fest montierte Solarpanels. Auf diesem Booten gibt es meistens eine Starterbatterie für den Motor. Häufig ist noch eine zusätzliche Verbraucherbatterie für die Positionslichter, das Ankerlicht, Kabinenbeleuchtung, Kühltechnik und Pumpen vorhanden. Diese Batterien werden beim Fahren durch die Lichtmaschine am laufenden Motor aufgeladen. Außerdem werden dazu im Hafen Stromanschlüsse an den Stegen genutzt. Dieser sogenannte Landstrom ist aber nicht vorhanden, wenn das Boot vor Anker liegt oder ein Segelboot ohne Motorantrieb unterwegs ist. Mobile, eventuell auch faltbare Solarpanels bieten die Möglichkeit, Fotovoltaik zum Laden der Bordbatterien zu nutzen, die wiederum die Verbraucher an Bord mit Strom versorgen. Es gilt Zwischenlösungen: Ein kleines mobiles Solarpanel hat USB-Steckdosen, die direkt zum Aufladen von Smartphones, LED-Leuchten mit eingebauten Akkus und Unterhaltungselektronik geeignet sind.
Als mobile Puffer zum Speichern des Stroms können Powerbanks und Powerstations eingesetzt werden, die wiederum Anschlüsse für die Endverbraucher bereithalten. Als Verbraucherbatterie kann auf solchen Booten ebenfalls LiFePO₄ Stromspeicher eingesetzt werden. Aber man muss zweierlei beachten. Erstens sind LiFePO₄ Akkus noch nicht zum Starten von Motoren geeignet. Zweitens kann die konventionelle Verbraucherbatterie nicht ohne weiteres durch den modernen LiFePO₄ Akku ersetzt werden, auch wenn die Formen und Anschlüsse übereinstimmen. In Richtung der Verbraucher ist das unproblematisch, aber die LiFePO₄ Akku müssen anders geladen werden, viele ältere Lichtmaschinen sind dafür nicht vorgesehen.
Es ist jedoch möglich, sie mittels Laderegler durch eine Solarzelle aufzuladen. Sinnvoll wären dafür mobile Solarpanels ab 100 W oder auch zwei, die gekuppelt werden. Für sie muss man unterwegs oder vor Anker eine Ablage- oder Aufstellmöglichkeit finden. Reicht das nicht immer, muss gelegentlich ein Ladegerät am Landstrom nachhelfen. Moderne Ladegeräte sind auf verschiedene Batterietypen einzustellen. Die Starterbatterie kann ebenfalls mithilfe des Solarpanels und einem Laderegler geladen werden.
Falls eine Powerstation an Bord ist, kann ein normales Ladegerät für Batterien an ihren 220 V Anschluss angeschlossen werden. Scheint die Sonne, wird gleichzeitig auch ein Solarpanel genutzt, um die Powerstation aufzuladen, während sie Strom an das Ladegerät für die Batterie liefert.
Größere Boote
Größere Boote ab 7 Meter Länge bieten oft den Platz für fest verbaute Solarmodule. Hier lohnt sich eine feste Installation der Solarzellen, Kabel, Laderegler und entsprechende Akkus. In der Regel wird am Minuspol des Akkus ein sogenannter Shunt angeschlossen, der den Verbrauch und den Zustand der Technik überwacht und inzwischen häufig per Bluetooth an ein Smartphone meldet.
Solarzellen sind inzwischen richtig billig geworden. 2025 konnten 400 W Module für unter 100 € erworben werden. Passende Laderegler waren inzwischen für 50-100 € erhältlich. Für 300 € wurden 12,8 V / 200 AH LiFePO₄ Akku (über 2 kW nutzbar) verkauft. Drei Jahre zuvor hätte man dreimal so viel bezahlt. Für rund 1000 € sind komplette Fotovoltaikanlagen erhältlich, die sämtliche typischen Verbrauch an Bord locker mit Strom versorgen. Die Preisentwicklung wird durch den Trend zu solaren Balkonkraftwerken aus Solarzellen, Ladezyklen und Akkus beflügelt. Durch die große Konkurrenz gibt es starke technologische Fortschritte und gleichzeitig stark sinkende Preise. Das kommt der Stromversorgung auf Booten entgegen, insbesondere wenn diese im Winter nicht genutzt werden, sondern nur während der Wassersportsaison von April bis November. In diesen Monaten scheint genug Sonne.
Diese Entwicklung verändert auch die elektronische Ausstattung an Bord. Anstelle eines Kochers mit Gas oder Spiritus, können normale Wasserkocher, Induktionsfelder und AirFryer eingesetzt werden. Gegen Hitzestaus im Sommer helfen elektronische Lüfter. In punkto Unterhaltungselektronik und Beleuchtung muss man sich bei Nutzung einer guten Photovoltaikanlage nicht mehr durch einen Mangel an Strom einschränken.
Dank sinkender Preise ist die autarke Stromversorgung für Freizeitskipper erschwinglich geworden. Der Durchblick durch die vielfältige Technik ist anfangs nicht einfach, weil häufig die relevanten Erfahrungen, Kenntnisse und das Vokabular fehlen. Wir untersuchen einige Geräte und beschreiben, was auf unterschiedlichen Booten und Nutzungsprofilen am besten zusammenpasst.
Solarzellen an Bord
Kleines faltbares Solarpaneel
Großes faltbares Solarpaneel
Solarpaneel mit Solar-Laderegler
Powerbank / Powerstation
Batterietypen: GEL, AGM, Lithium, Auto, Starter
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Batterie aufladen
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